Videostreaming:
Globaler Rollout von Disney+ früher als erwartet
In Europa geht der Streamingdienst zunächst in den Niederlanden an den Start – gleichzeitig mit dem Launch in den USA. Einen Termin für den deutschen Markt gibt es aber noch nicht
Früher als allgemein angenommen beginnt die Walt Disney Company mit dem internationalen Rollout ihres Videostreamingdienstes Disney+. So wird die Plattform gleichzeitig mit dem Start in den USA am 12. November dieses Jahres auch in Kanada und den Niederlanden gelauncht. Nur eine Woche später, am 19. November, folgt die Markteinführung in Australien und Neuseeland.
Wie Disney am Montag weiter mitteilte, soll Disney+ darüber hinaus innerhalb der nächsten zwei Jahre in allen wichtigen internationalen Märkten vertreten sein. Für den deutschsprachigen Raum gibt es allerdings noch keinen festen Termin.
Die Abogebühren werden danach international vergleichbar sein mit denen in den USA. Hier liegt die Monatsgebühr bei 6,99 Dollar. In den Niederlanden beträgt die monatliche Abogebühr 6,99 Euro beziehungsweise 69,99 Euro pro Jahr.
Anfang des Monats hatte der Mickey-Mouse-Konzern bereits angekündigt, dass er auf dem US-Markt auch ein Bundle der Streamingdienste Disney+, ESPN+ und Hulu für 12,99 Dollar pro Monat anbieten wird. Dies entspricht einem Discount gegenüber den summierten Einzelabonnements in Höhe von 28 Prozent. Wann Hulu ebenfalls mit der angekündigten internationalen Expansion beginnt, ist derzeit allerdings noch unklar.
Laut Disney hat das Unternehmen inzwischen globale Distributions-Verträge mit Apple, Google, Microsoft, Roku und Sony abgeschlossen, die Disney+ über ihre jeweiligen mobilen und Smart-TV-Plattformen weiterverbreiten werden.
Positive Prognose
Der Streamingdienst wird nach Unternehmensangaben "unvergleichlichen Content" der Entertainment-Marken Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und National Geographic anbieten.
Die US-Investmentbank J.P. Morgan hatte bereits Anfang des Jahres eine ausgesprochen positive Prognose zur künftigen Entwicklung von Disney+ abgegeben. In einer Mitteilung der Analystin Alexia Quadrani hieß es dazu, dass der Streamingdienst weltweit bis zu 160 Millionen Abonnenten erreichen könnte, davon 45 Millionen allein in den USA.
Neben Disney bereitet derzeit auch der US-Medienkonzern Warner Media den Launch eines eigenen Videostreamingdienstes vor. Eine Beta-Version des Angebots, das noch keinen offiziellen Namen hat, soll ebenfalls im vierten Quartal dieses Jahres an den Start gehen, der eigentliche Launch aber erst Anfang 2020 erfolgen. Nach Branchenspekulationen wird die monatliche Abogebühr dieses Dienstes bei 16 bis 17 Dollar liegen – und damit deutlich über den Preisen der Konkurrenz.
Welche Konkurrenten sich im deutschen Streaming-Markt tummeln und wie sie sich voneinander abheben, lesen Sie hier: Streamingmarkt immer härter umkämpft.