Streamingplattform angestrebt:
Die RTL Group hat große VoD-Pläne
Bei der europäischen Senderfamilie wird Streaming im Jahr 2019 groß geschrieben - die RTL Group bereitet sich auf einen kompletten Wandel vor.
Mehr Gewicht auf Bewegtbild im Netz legt die RTL Group und reagiert damit auf den Wandel im Nutzungsverhalten des Publikums. Das im MDAX notierte Luxemburger Unternehmen will in diesem Bereich stärker aus eigener Kraft wachsen.
Dazu soll erheblich in den Ausbau der Video-on-Demand-(VoD)-Dienste investiert werden – lokalere und exklusivere Inhalte sowie eine VoD-Technologieplattform sollen geschaffen werden. Und den Produktionszweig Fremantle will die TV-Tochter der Bertelsmann-Familie stärker an die Bewegtbildmarken heranrücken. Darauf verständigten sich die Manager beim Management Summit 2018 der RTL Group SA, an dem über 90 Führungskräfte der gesamten Gruppe in Luxemburg teilnahmen.
Mit dem sich schnell ändernden Konsumverhalten und dem Entstehen von globalen Technologieriesen habe sich die Videobranche von einem lokalen zu einem globalen Feld entwickelt, betonte CEO Bert Habets in einer Mitteilung vom Mittwoch. Daher plane die RTL Group eine umfassende konzernweite Transformation.
Der Zeitplan fürs Streamingvorhaben
2019 will die RTL Group damit beginnen, eine gemeinsame Technologieplattform für die VoD-Dienste ihrer Sender zu entwickeln und umzusetzen. Am deutschen Standort verantwortet dann Bernd Reichart als Nachfolger von Anke Schäferkordt den digitalen Wandel. Das Ziel ist, alle Streamingplattformen darin zusammenzufassen. An dem Vorhaben seien die Töchter in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden beteiligt, heißt es. Weitere Details zu den VoD-Plänen will die Gruppe bei Vorlage der Zahlen für 2018 am 14. März nennen.
Die Münchner Konkurrenz von ProSiebenSat.1 plant für den Sommer 2019 zusammen mit Discovery bereits den Start einer großen Streamingplattform. Die AG zeigt sich offen gegenüber weiteren Partnern.