3. Nutzungswandel hin zum Non-linearen

Wenn 2018 auch die Älteren zu Vide on Demand (VoD) wechseln, ist der Tipping Point erreicht, lautet die Goldmedia-Prognose. Bei den jüngeren Zuschauern (14-29) sei der Markt innerhalb eines Jahres von linear zu nonlinear gekippt - und bei den 30- bis 49-Jährigen legt VoD rapide zu. Die Werbungtreibenden werden folgen.

Die jüngeren Zuschauer laufen dem lienaren Fernsehen davon.

Die jüngeren Zuschauer laufen dem lienaren Fernsehen davon.

Was bleibt, sind TV-Sender für die rund 17 Millionen Senioren in Deutschland, während Netflix, Amazon Prime und YouTube boomen, so wie in den USA.

4. Social Media werden die neuen Massenmedien

Statt klassischem Fernsehen schauen wir Facebook, Instagram und Snapchat, prophezeit der Trendmonitor. Die Inhalte werden mehr, die Nutzer ebenfalls. Bewegtbild ist King - was für zunehmende Werbeflächen für die Werbekunden sorgt. Einziges Problem: fehlende Messstandards (siehe Punkt 1).

5. Influencermarketing professionalisiert sich

Abonnenten, Fans und Follower drängen in den digitalen Marketingmix - denn hier sind die spannenden Zielgruppen für Werbungtreibende. Was es aber dafür noch braucht: neue Strategien und entsprechende Inhalte sowie Reichweitenanalysen und die passende Kennzeichnung.

6. Automatisierte Werbekommunikation bringt Paradigmenwechsel

Statt passende Zielgruppen für eine vordefinierte Werbekampagne zu suchen, werden Kampagnen automatisch passend für die Situation der Nutzer gemacht. Der Trendmonitor erwartet, dass 2018 im Werbemedium Online der Nutzungskontext wichtiger wird als Einzeldaten. Das Stichwort heißt Programmatic Creation: die dynamisch-progressive Kreation eines Werbemediums in Abhängigkeit vom situativen Kontext des Nutzers, an den die Werbung gerade ausgespielt wird. Targeting und Re-Targeting ist dann von gestern.

7. Die Filterblase ist geplatzt

Die Bubble sei ein Mythos, sagt der Goldmedia-Chef Klaus Goldhammer im Trendmonitor. Warum? Die Forschung belege, dass die Personalisierung durch Suchmaschinen eine geringere Rolle spielt als angenommen, dazu informierten sich Nutzer aus einer Vielzahl von Quellen - das Internet habe also nicht verengt, sondern die Informationsvielfalt erweitert. Und: Selektive Wahrnehmung gab es vorher schließlich auch schon.

8. Renaissance des In-Game-Advertising

Ein altes Lieblingsthema der Werbebranche setzt sich durch: E-Spotrs und Onlinespiele boomen. Aufgrund der Professionalisierung von E-Spot-Ligen muss hier aber nun auch verdient werden - etwa mit digitaler In-Game-Werbung. Gerade kompetitive Spiele eignen sich dafür gut - und sind inzwischen in der Masse angekommen.

9. Künstliche Intelligenz automatisiert die Inhalteproduktion

Der Einfluss von Systemen, die mit KI arbeiten, wird sich ausweiten. Da etwa eine BBC-Studie davon ausgeht, dass 2026 rund 90 Prozent aller Nachtrichten von Roboterjournalisten produziert werden können, und weil sich datengetriebene Medieninhalte bereits etablieren, urteilt Goldmedia: "Die Frage  ist nicht mehr ob, sondern wie hoch der Anteil dank KI automatisch generierter Medien und Inhalte im Jahr 2018 bereits sein wird."

10. VoD-Plattformen zwischen Preiserhöhung, Überlebenskampf und Spezialisierung

Der Konkurrenzkampf spitzt sich zu: Beim Streaming geht es nun um den Massenmarkt. Profitieren werden davon die Abonnenten - und die Produzenten und Lizenzvermarkter.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.