Businessmodell:
So funktioniert Paid Content auf Instagram
Influencer entdecken eine neue Möglichkeit der Monetarisierung: Wer sich gegen Bezahlung auf ihre "Enge Freunde"-Liste setzen lässt, bekommt Extra-Content.
Instagrammer haben ein neues Geschäftsmodell aufgetan: die "Enge Freunde"-Funktion, die jedermann auf seinem Profil anlegen kann. Eigentlich ist sie dazu gedacht, etwas privatere Informationen, die nicht jeder sehen soll, mit engeren Vertrauten zu teilen.
Einige Influencer haben jetzt einem Bericht der OMR zufolge in diesem Feature eine Möglichkeit zur Monetarisierung entdeckt. Das Prinzip: Wer in diese Enge-Freunde-Liste aufgenommen werden möchte, kann dies gegen die Bezahlung eines bestimmten Betrags erreichen.
Exklusives für enge Freunde
Als Gegenleistung dafür erhält der Follower exklusiven Content, der nicht in den allgemeinen Posts und Stories zu sehen ist – etwa persönliche Dinge, Antworten auf Fragen oder sonstige Inhalte wie Geschichten, Gedichte, Live-Diskussionen und ähnliches.
International ist das Modell schon relativ verbreitet. Wer dort eine Bezahlschranke hochziehen will, kann dafür etwa das Portal Patreon.com nutzen. Das bietet nicht nur für Anbieter im Bereich Social Media die Möglichkeit, eine "Membership"-Variante zu launchen, sondern auch anderen Kreativen – etwa Podcastern, Journalisten, Fotokünstlern.
Beteiligung am Umsatz
Dafür erhält Patreon einen Anteil an den monatlichen Umsätzen, die der jeweilige Content-Produzent mit seinen Inhalten verdient. Je nach Intensität der Dienstleistung kostet das von fünf Prozent für die Light-Version bis zu 12 Prozent für das Premium-Paket.
In Deutschland ist das Businessmodell zwar noch etwas weniger verbreitet, doch auch hier gibt es schon Anbieter, die beim Aufbau helfen – etwa die Plattform Steady. Wie Patreon bietet sie den Kunden Unterstützung beim Aufbau des Angebots. Dafür behält die Plattform ebenfalls einen Anteil an den Transaktionsumsätzen des Kunden bei – hier sind es einheitlich zehn Prozent.
ZU den Nutzern von Steady zählen unter anderem bereits Übermedien und der BildBlog. Aber auch erste Instagrammer haben das Tool entdeckt, etwa Anna Brachetti, die den Elternblog Langsam Achtsam Echt betreibt, der Podcast Gedankensalat sowie der vegane Foodblog Eat this.
Die zahlenden Besucher akzeptieren die Paywall durchaus - wenn denn die Qualität stimmt. "Endlich mal wieder Mehrwert. Danke dafür!", kommentiert etwa eine Followerin von Langsam Achtsam Echt. "Oberflächliches, Selbstdarstellungsgeplänkel geht mir hier bei Instagram so auf die Nerven." Für Content mit Mehrwert also durchaus ein Zahlungsmodell, das Schule machen könnte.