TechTäglich:
Künstliche Intelligenz: Warum Apple nur zuschaut
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit den vier Gründen für Apples KI-Zurückhaltung und mit der ersten erfolgreichen KI-Chefin.
Künstliche Intelligenz: Warum Apple nur zuschaut
Microsoft und Google übertreffen sich in Sachen Künstliche Intelligenz mit Ankündigungen und Neuerungen (W&V berichtete). Auch Meta und Amazon haben ambitionierte Projekte am Start. Nur vom vielleicht größten Big Player aus der US-Techszene ist bisher kaum etwas in Sachen KI zu hören. Apple hält sich zurück und zeigt zumindest öffentlich wenig Interesse an "generativer KI", wie das Gebiet rund um ChatGPT oder Google Bard im Fachjargon heißt. Der Standard aus Wien verrät in einer überaus lesenswerten Analyse, was dahinter steckt, dass Apple laut Top-Experte Mark Gurman derzeit schlichtweg keinen vergleichbaren Chatbot in der Entwicklung hat.
4 Gründe, warum Apple bei KI in der Defensive ist
- Ethik und Privatsphäre: Die neuen Chatbots werfen viele ethische und rechtliche Fragen auf. Und sie lassen sich derzeit noch kaum datenschutzgerecht betreiben. Weil leistungsfähige KI Internetanbindungen und viel Rechenkraft benötigt, ist ein lokaler Betrieb am Smartphone oder Computer bisher praktisch unmöglich. Das lässt sich schlecht mit Apples Offensive in Sachen Privatsphäre vereinbaren – auch wenn viele Funktionen seiner Geräte durchaus auf maschinelles Lernen setzen.
- Geschäftsmodell: Während beispielsweise Google auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen ist, dass kein KI-Konkurrent seiner Marktführerschaft bei der Suche und dem damit verbundenen Werbegeschäft gefährlich wird, verdient Apple seine Milliarden vor allem mit Hardware. Der iPhone-Hersteller kann sich damit deutlich entspannter anschauen, wie sich das Thema KI entwickelt – riskiert aber auch, den Anschluss bei einer Schlüsseltechnologie für die Zukunft zu verlieren. Wobei: Mit seiner milliardenschweren Kriegskasse kann sich Apple jederzeit ein Unternehmen anlachen, das in Sachen KI die Nase weit vorn hat.
- Einsparungen und Prioritäten: Um Massenentlassungen zu vermeiden, hat Apple ein umfangreiches Sparprogramm gestartet, das auch die Entwicklungsbudgets begrenzt (W&V berichtete). Große Teams, die sich mit KI beschäftigen, dürften damit nicht darstellbar sein. Zudem konzentriert sich Apple aktuell primär auf seine Datenbrille "Reality Pro". Das erste eigene große Projekt von CEO Tim Cook soll auf der Entwicklermesse WWDC im Juni Premiere feiern.
- Siri: Mit seiner Sprachassistentin hat Apple bereits 2011 ein frühes ChatGPT gestartet. Seitdem ist Siri im Vergleich zur Konkurrenz aber immer weiter zurückgefallen. Und ihre Begriffsstutzigkeit ist bis heute fast sprichwörtlich. Wie die New York Times berichtet, soll der Code so veraltet und unflexibel sein, dass Siri praktisch als "unreformierbar" gilt. Als Basis für echte KI-Anwendungen kann sie damit nicht dienen. Apple müsste hier wieder ganz von vorne beginnen.
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Das sind die Themen von TechTäglich am 24. März 2023:
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