Tag der mentalen Gesundheit:
Schluss mit Fake-Bildern: Kennzeichnungspflicht für Beauty-Filter gefordert
Anlässlich des Welttages der mentalen Gesundheit fordert Kulturkritikerin, Aktivistin und Youtuberin Silvi Carlsson die verpflichtende Kennzeichnung für Beauty-Filter auf Social Media per Petition. Einige unterstützen sie bereits.
Mehr als 4000 Menschen unterstützen die Petition #BeautyFilterKennzeichnen: Filter und Retusche, nur mit Kennzeichnung! auf der Plattform innn.it bereits. Darunter mehrere Influencer*innen sowie die Medienwissenschaftlerin Dr. Maya Götz.
Darin geht es um die Vortäuschung von Beauty-Idealen mittels Social-Media-Filtern, die viele junge Menschen an sich zweifeln und utopischen Schönheitsidealen nacheifern lassen. "Wir kennen sie alle: Filter auf Instagram, Tik Tok und Co, die unser Gesicht vollkommen verändern, vermeintlich optimieren und an die aktuellen Schönheitsstandards anpassen - mit einem Klick", heißt es im Text der Petition.
Beauty-Filter sind gefährlich
"Beauty-Filter verzerren unsere Wahrnehmung und schaffen viel Leid. Sie führen dazu, dass sich das Schönheitsideal von der Realität entfernt. Sie machen Druck, sie schaden der mentalen Gesundheit. Für manche ist der Leidensdruck so hoch, dass sie bereit sind, diesen operativ zu beseitigen, und das, obwohl sie damit ein gesundheitliches Risiko auf sich nehmen", so weiter in der Unterschriftenaktion.
Initiatorin Silvi Carlsson, Kulturkritikerin, Aktivistin und Youtuberin, beschäftigt sich schon länger mit Filtern und Retusche: "Die vielen Gespräche, Kommentare und auch aktuelle Statistiken über die immer weiter steigenden Schönheitseingriffe zeigen mir: Der Druck, schön zu sein, ist scheinbar größer denn je", schreibt sie. "Wie sollen wir aber eine realistische Vorstellung davon haben, wie Menschen eigentlich aussehen, wenn wir vermehrt nur gefilterte Versionen konsumieren?"
Deutschland muss aktiv werden
Als Vorbild nennt sie zum Beispiel Norwegen: Im Juli 2022 ist in Norwegen eine Gesetzesänderung in Kraft getreten, wonach Influencer:innen und andere Werbeschaffende explizit kennzeichnen müssen, wenn das Aussehen von Personen in Werbeanzeigen geändert wurde. Die Maßnahme gilt für klassische wie für soziale Medien. Diese Gesetzesänderung soll letztlich dafür sorgen, dass weniger idealisierte Körper in der Reklame dargestellt werden und vor allem jüngere Menschen keine unrealistischen Schönheitsideale entwickeln.
Dass das Thema in der politischen Welt angekommen sei, zeige der Beschluss der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) unter dem Vorsitz der Senatorin Katharina Fegebank. Mehrheitlich sind diese für die Kennzeichnungspflicht bei Bearbeitung von Bildmaterial in der Werbung und in sozialen Netzwerken. Nun müsse man auf Bundesebene handeln. Darum hat sie die Petition ins Leben gerufen.
"Neben Aufklärung und Medienkompetenz muss eine Kennzeichnungspflicht für retuschierte Fotos und Videos bei allen durchgesetzt werden, die damit Geld verdienen", fordert Carlsson. "Vor allem jüngere Frauen müssen durch eine Kennzeichnung mehr geschützt werden, um nicht ständig von einer Filter-Realität negativ beeinflusst zu werden. Ich fordere von den politischen Entscheidungsträger*innen: #BeautyFilterKennzeichnen: Filter und Retusche nur mit Kennzeichnung!"
Liste der Unterstützer:innen
Viele unterstützen die Edition bereits. Hier ein Auszug der Befürworter:innen:
- Alexas Earth, Influencerin, queere Aktivistin, Feministin
- Aljosha Muttardi, einer der Fab5 bei Queer Eye Germany, Facharzt für Anästhesie
- Charlotte Suhr, Autorin, Feminstin, Philosophin
- Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin und Medienpädagogin, Autorin der IZI-Studie
- Hannah Maylou, Bloggerin, Instagrammerin, hinterfragt Schönheitsideale
- Julia Kremer, Influencerin, Aktivistin und Podcasterin #RespectMySize
- Marti Fischer, Musiker, Video Creator, Influencer
- Myra Snoflinga, Youtuberin, Instagrammerin
- Rebecca Nmyr, Model, Aktivistin, Influencerin
- Wayofkatrin, Aktivistin, Feminstin, Influencerin
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