Teurer Traum vom Metaverse:
Meta verliert 1,5 Milliarden Dollar pro Tag
Der Marktwert von Meta befindet sich im freien Fall: Täglich verliert es an der Börse rund 1,5 Milliarde Dollar, seit das Metaverse angekündigt wurde.
Urplötzlich ist das vor Jahren havarierte Google Glass wieder in den Medien, und mit "Google Glass: Remember the Internet no. 3" gibt es sogar ein neues Buch über das Internet-Desaster. Einer der Gründe dürfte sein, dass sich nun ein weiterer Internet-Konzern mit einem gehypten Projekt, das die Netzwelt revolutionieren sollte, heillos übernommen hat: Mark Zuckerbergs Metaverse droht, sang- und klanglos unterzugehen. Daran lassen Expertenmeinungen, miserable User-Zahlen und lustlose Mitarbeiter kaum einen Zweifel - und auch die Börsenwerte sprechen Bände über den bisherigen Erfolg der virtuellen Welt, die Zuckerberg vor rund einem Jahr ausgerufen hat.
Er ging dabei so weit, sein Unternehmen von Facebook in Meta umzubenennen und es damit nach außen komplett auf das neue Projekt auszurichten. Einem Bericht von "Bloomberg" zufolge ignoriert Zuckerberg die Social-Media-Plattform aktuell sogar regelrecht, um sich ganz dem Metaverse zu widmen. Dabei kostet dieses dem Konzern viel Geld - und das jeden Tag.
1,5 Milliarde Dollar pro Tag: Metas Marktwert im freien Fall
Die Social-Media-Marken wie Facebook, Instagram und Whatsapp waren es jedoch vornehmlich, die zuvor den finanziellen Erfolg getragen haben. Vor der Meta-Wende war Zuckerbergs Konzern kurz davor, eine magische Marke an der Börse zu erlangen und mit einer Billion Dollar bewertet zu werden. In den vergangenen zwölf Monaten hat 60 Prozent daraufhin seines Börsenwertes verloren: Heute liegt sein Marktwert bei 360 Milliarden Dollar.
Umgerechnet bedeutet das: Meta verbrennt seit September 2021 pro Tag 1,5 Milliarde Dollar an Marktwert.
Derartige Zahlen dürften nicht nur mit einem allgemein unsicheren Markt zusammenhängen, sondern mit einer enormen Skepsis von Investoren, dass sich das Metaverse in naher Zukunft als lukratives Geschäft erweisen könnte.
Und die Folgen sind bei Meta jetzt schon spürbar: Ende September hat das Unternehmen einen Einstellungsstopp verhängt. Zudem hat Mark Zuckerberg seine Belegschaft auf eine mögliche Kündigungswelle vorbereitet.
Seiner Zeit einfach voraus? Meta hält am Metaverse fest
Der Konzern hält weiterhin an seiner Vision fest. "Es ist leicht, neuer und innovativer Technologie zynisch zu begegnen", zitiert die "New York Times" den Meta-Sprecher Andy Stone. "Sie tatsächlich aufzubauen ist deutlich schwieriger, aber genau das tun wir, denn wir glauben daran, dass das Metaverse die Zukunft der Computerwelt ist."
Laut dem Metaverse-Experten Matthew Ball, der bereits Zuckerberg selbst beraten hat, könnte das größte Problem von Meta schlicht Timing sein. "Das Risiko besteht, dass Mark mit all seinen Aussagen über das Metaverse recht hat, aber dass das Timing weiter verfehlt ist als er es sich vorgestellt hat."
Darauf deuten auch die bisherigen Einblicke ins Metaverse hin: Die Optik seiner virtuellen Welten sorgten bisher weniger für Staunen als für Spott. Bleibt abzuwarten, ob das Metaverse seiner Zeit wirklich einfach nur voraus ist - oder es eine komplette Fehlkalkulation ist.
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