TechTäglich:
Spiele machen Kinder schlau, Social Media nicht
Eltern, die möglichst intelligente Kinder haben möchten, sollten die Kids lieber an der PlayStation spielen lassen, statt sie Tiktok und Instagram auszusetzen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie.
"Jasper-Keanu, Tilda-Sophie! Schluss mit Tiktok! Schalt sofort die PlayStation ein!" So könnte es bei Eltern bald klingen – zumindest, wenn es nach einer neuen Studie geht. Denn Forscher des schwedischen Karolinska-Instituts und der Vrije Universität Amsterdam haben untersucht, wie sich verschiedene Bildschirm-Aktivitäten auf die geistigen Fähigkeiten von neun- und zehnjährigen Kindern auswirken. Das Ergebnis dürfte Sony, Nintendo und Microsoft freuen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder, die überdurchschnittlich viel Zeit mit Videospielen verbrachten, ihre Intelligenz stärker als der Durchschnitt steigern konnten – während Fernsehen und soziale Medien laut der Zeitschrift Scientific Reports weder einen positiven noch einen negativen Effekt hatten.
2,5 IQ-Punkte mehr durch Videospiele
Die Ergebnisse stammen von über 9.000 Kindern in den USA, deren kognitive Fähigkeiten über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren beobachtet wurden – während die Eltern die Bildschirmzeit ihres Nachwuchses genau protokollierten. Die Mädchen und Buben, die ihr logisches Denkvermögen und ihre Reaktionsfähigkeit an Konsolen und Computern trainiert hatten, schnitten am Ende der Studie in den IQ-Tests besser ab. Ihr Wert hat sich um rund 2,5 IQ-Punkte mehr gesteigert als im Gesamtdurchschnitt des Versuchs. Tiktok, Instagram & Co. sorgten dagegen für keine messbaren Veränderungen.
Einfluss auf Fitness oder Schulnoten bleibt unklar
Fazit des schwedischen Neurowissenschaftlers Torkel Klingberg: "Unsere Ergebnisse stützen die Behauptung, dass Bildschirmzeit die kognitiven Fähigkeiten von Kindern im Allgemeinen nicht beeinträchtigt und dass das Spielen von Videospielen sogar die Intelligenz fördern kann." Wie sich das Zocken allerdings auf die körperliche Aktivität, den Schlaf, das Wohlbefinden und die schulischen Leistungen der Kinder auswirkt, steht auf einem anderen Blatt. Das wurde bei dieser Studie nicht untersucht.
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