TechTäglich:
Meta: "Neue Transparenz bei Werbeanzeigen" Augenwischerei?
Wieder mal führt Meta für Facebook und Instagram ein neues Transparenz-Tool in Bezug auf Tracking-Techniken ein. Hält der Plan, was er verspricht? Tolles Tool oder nur Taktik? Experten sehen das Werkzeug kritisch.
Toll oder nur Taktik? Anzeigen auf Facebook und Instagram sollen künftig für Nutzerinnen und Nutzer transparenter sein, verspricht der Meta-Konzern in einem neuen Blog-Post. Dabei geht es konkret um das eingeblendete Pop-up "Warum sehe ich diese Anzeige?". Die Frage findet sich im Kontextmenü von oder unter Anzeigen und soll klarer über die Tracking-Techniken des Konzerns informieren. Bisher gab es an dieser Stelle eher dürftige Infos. So wurde nicht aufgeschlüsselt, welche Teile der Aktivitäten sich auf die Apps oder Dienste von Meta beziehen und welche darauf basieren, wonach Werbetreibende suchen.
Fraglich ist, ob der Konzern nun wirklich transparent wird. Tolles Tool oder Trick? Zweifel sind angebracht, auch wenn sich Meta an einer ausgiebigen Erklärung versucht. Darin heißt es wörtlich:
Ab heute wird das "Warum sehe ich diese Anzeige?"-Tool auf Facebook enthalten:
- Zu Themen zusammengefasste Informationen darüber, wie deine Aktivitäten innerhalb und außerhalb unserer Technologien – wie z. B. das Liken eines Beitrags auf der Facebook-Seite eines Freundes oder die Interaktion mit deiner Lieblingssport-Website – die maschinellen Lernmodelle beeinflussen können, die wir verwenden, um die Anzeigen, die du siehst, zu gestalten und auszuliefern.
- Neue Beispiele und Illustrationen, die erklären, wie unsere maschinellen Lernmodelle verschiedene Themen miteinander verbinden, um dir relevante Werbung zu zeigen.
- Mehr Möglichkeiten, unsere Anzeigensteuerung zu finden. Du kannst jetzt über zusätzliche Seiten im Tool "Warum wird mir diese Anzeige angezeigt?" auf die Anzeigeneinstellungen zugreifen.
Was bleibt Meta schuldig? Genaue Details, wann und wo Daten abgegriffen werden oder wurden, gibt es weiterhin kaum, auch wenn die Infos jetzt nach außen vermeintlich ausführlicher präsentiert werden. Meta versichert aber, man habe den "Rat von externen Datenschutzexperten und politischen Interessenvertretern" befolgt, gebe Nutzern "mehr Sicherheit" und erhöhe "die Verantwortlichkeit von Meta". Nach Jahren, in denen Meta undurchsichtig mit Daten umging, ein kleiner Fortschritt. Aber die Experten von Gizmodo kritisieren die Augenwischerei, offen bleibe nämlich "noch immer, mit welchen Seiten Nutzerinnen und Nutzer in den verschiedenen Kategorien interagiert haben oder wie oft und wie viel Zeit auf einer Seite verbracht wurde, damit der Algorithmus die Userinnen und User für ein Werbe-Produkt auswählt und markiert".
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