TechTäglich:
Im W&V-Test: Apple Watch Ultra
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem W&V-Test der Apple Watch Ultra und den SeaPods gegen Wohnungsmangel.
Die neue Apple Watch Ultra spaltet die Community. Viele Kunden haben die neue smarte Uhr aus Cupertino gleich am ersten Vorbestelltag geordert. Sicher waren sich die wenigsten, ob sie sie wirklich behalten: Die Uhr aus Titan für 999 Euro wirkte im Vergleich zu den Vorgängermodellen bis einschließlich der neuen Series 8 auf ersten Fotos und Videos recht klobig. Fast eine optische Variante der Rolex Speedmaster. Zu protzig, zu schwer, zu teuer?
Der W&V-Test zeigt's.
Meine Beobachtungen nach sieben Tagen intensiver Nutzung in der Übersicht.
Der Formfaktor und das Material: Titan für 999 Euro, eine Ansage. Die Uhr, laut Apple für Entdecker:innen und (Outdoor-)Sportler:innen konzipiert, wirkt mächtig, aber nicht überproportioniert. Klobig? Nein. Im Foto unten sieht man einen Vergleich zwischen der Apple Watch Series 7 und der Ultra. Aber meine Ängste nach dem Event, die Uhr sei zu schwer und trage zu dick auf, haben sich überhaupt nicht bestätigt. Dickere Arme werden allerdings vorausgesetzt – dünne Ärmchen sind für die One-Size-Uhr eher unpraktisch.
Die Robustheit: Apple hat die Ultra "für Temperaturen an den extremsten und abgelegensten Orten entwickelt, von -20 °C auf eiskalten Berggipfeln bis zu 55 °C in sengenden Wüsten". Die Zertifizierung entspricht jener für militärische Geräte. Apple erklärt: "Getestet wurde in Bezug auf niedrigen Luftdruck (Höhe), hohe Temperaturen, niedrige Temperaturen, Temperaturschock, Flüssigkeitskontamination, Regen, Feuchtigkeit, Untertauchen, Sand und Staub, Einfrieren/Auftauen, Eis/Eisregen, Schock, Vibration und mehr."
In Alaska war ich in den letzten Tagen leider nicht. Daher fehlen mir Outdoor-Erfahrungen. Was ich aber sagen kann: Robust ist sie auf jeden Fall. Gleich am zweiten Tag ist mir die Uhr im Bad aus der Hand geglischt und auf den Waschbecken-Rand geknallt. Schäden am Gehäuse oder gar an der Uhr: null. Puh.
Das Display: Gefühlt das erste wirklich gute Display bei der Apple Watch. Wer konnte das ahnen? Die Größe und die damit deutlich bessere Sichtbarkeit gerade kleiner Bildschirm-Elemente lässt meine Series 7 wie ein Kinderspielzeug wirken – im Vergleich zur Ultra.
Die Verpackung: Es ist nur ein Case, ja. Aber was Apple hier zum Ausklappen zaubert, ist beeindruckend und so hochwertig wie noch bei keiner Watch.
Die neuen Watchfaces: Ich bin gleich gewechselt, von meinem Sport-Screen zu Metropolitan. Auch das Wayfinder-Motiv reizt. Die neu gestaltete Kompass-App lässt sich auch als Watchface nutzen.
Der Akku: Gestern Abend um 20 Uhr habe ich die Uhr erhalten, um 21.10 Uhr war sie voll aufgeladen. Danach habe ich sie bis 1.30 Uhr genutzt und in den Flugmodus gesetzt. Heute morgen um 8.15 Uhr keine Probleme: 94 % blieben 94 %. Inzwischen bringt mich eine Akkuladung über rund 40 Stunden. Apple selbst spricht nur von bis zu 36 Stunden. Die Reparatur-Experten von iFixit haben beim Auseinanderbauen festgestellt, dass der Akku in der Ultra 76 Prozent größer ist als bei der herkömmlichen Apple Watch.
Fazit: Ich bin ehrlich, auch ich habe die Ultra bestellt, um sie zu sehen. Meine Vermutung war: Du schickst sie innerhalb von 30 Tagen zurück – zu groß, zu schwer, zu klotzig. Ich kann jetzt schon sagen: Mache ich nicht. Natürlich werde ich sie behalten und meine Series 7 in der Familie weiterreichen. Aber ich möchte die 7 nicht mehr tragen. Nicht, wenn ich einmal die Ultra am Arm hatte... Allerdings verstehe ich jeden Liebhaber von Uhren und auch jeden Outdoor-Sportler, wenn er nicht bereit ist, 999 Euro auszugeben. Gerade in Zeiten der galoppierenden Preise muss jeder für sich entscheiden, ob eine Ultra ein Must-Have ist oder ob man nicht doch lieber erst mal die nächste Heizkostenabrechnung abwartet.
Stichwort "Uhr behalten". Diese Meinung teilt die Apple-Community offenbar mittlerweile auch in weiten Teilen: Wer heute die Apple Watch Ultra bestellt, muss bis in den November auf die Lieferung warten... Das deutet darauf hin, dass offenbar die wenigsten Kunden ihre Ultra nach dem Test zurückgeschickt haben. Meine kriegt Apple auch nicht mehr! Ich bin schon nach fünf Tagen Ultra-sicher.
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