TechTäglich:
Gefährlich! Lidl verramscht "Schrott"-Tablet
Was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen aussieht, ist nicht immer eins: Das sagen Experten über ein Lenovo-Tablet, das bei Lidl zum Sonderpreis "verramscht" wird. Und das sind die Vorwürfe.
Wer zwischen abgepacktem Käse, Rinderhack und Erbsen aus der Dose bei Lidl ein Tablet findet – und dann auch noch zu diesem Preis –, der wird hellhörig. Für gerade mal 159 statt knapp 400 Euro verkauft der Discounter in seinen Filialen das Lenovo-Tablet Tab P11. Besonders heller Bildschirm, ordentlicher Qualcomm-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB (erweiterbarer) Speicher. Das hört sich doch gut an.
Online ist das Gerät schon ausverkauft, der Run scheint groß. Dennoch ist Vorsicht geboten, wie die Sicherheitsexperten von Heise berichten: Das Tablet erschien im Sommer 2021 und erhält mittlerweile keine regulären Sicherheits-Updates mehr! Der Blogger Hadmut Danisch hat das Thema ins Rollen gebracht. Er schreibt: "Lenovo-Schrott im Verkauf?". Dabei verweist er darauf, dass Lenovo das Tablet schon intern in den Status "End of life" versetzt habe. Schlecht für Käufer: Sie können nur noch Notfall-Patches aufspielen, wenn Sicherheitslücken bekannt werden. Ein Upgrade auf Android 12 oder 13 ist auch nicht mehr möglich. Android 11 war das Ende der Fahnenstange.
Kurzum: ein gewagter Kauf! Denn es handelt sich womöglich um den raschen Abverkauf der letzten Geräte aus den Lagern. Selbst im normalen Handel ist das Tablet kaum noch erhältlich. Die Sicherheitsexperten von Heise können da auch nur mit dem Kopf schütteln. Sie fragten bei Lenovo nach, wieso "ein Tablet ohne Software-Support zu einer der größten Einzelhandelsketten" komme. Lenovo antwortete, das Tablet sei "durch Google Play Protect geschützt und kann somit sicher genutzt werden".
Heise-Experten widersprechen: "Google Play Protect bedeutet allerdings nur, dass Apps aus dem Google-Store keinen Schadcode enthalten sollen. Sicher ist die Nutzung des Tablets damit nicht, wenn man es etwa auch zum Internet-Browsen verwendet." Das Gerät könne "rasch zu einem Sicherheitsrisiko" werden. Nur Bastler könnten das Tablet mittels eines aufgespielten Betriebssystems sicherer machen. Doch diese Nerd-Aktion dürfte keinem "normalen" Lidl-Kunden gelingen. Fazit der Experten: "Für die breite Masse kommt das nicht infrage."
Das sind die Themen in TechTäglich am 30.1.2023:
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