TechTäglich:
Berühmter Gaming-Messe droht Kollaps: E3 wird zur E-Null
Diese Messe wird im Sommer ein Reinfall: Die Electronic Entertainment Expo, kurz E3, gilt neben der Gamescom als eine der größten Spiele-Messen der Welt. Doch jetzt hagelt es für die Veranstalter hochkarätige Absagen.
Da lohnt sich der Flug nach Los Angeles vom 13. bis 16. Juni aber mal gar nicht. Die Electronic Entertainment Expo, kurz E3, ist nach der Gamescom die weltweit bedeutendste Messe für Video- und Computerspiele. Seit 1995 zeigen Publisher und Entwickler ihre neuen großen Games. Die 2023er-Neuauflage des Events könnte zum größten Flop der E3-Geschichte werden, denn Top-Firmen lassen die Messe aus. Darum wird die E3 im L.A. Convention Center dieses Jahr zur E-Null: Mit Microsoft, Sony und Nintendo meiden gleich drei renommierte Anbieter die Veranstaltung. Das sind mal eben alle großen Konsolenhersteller.
Was für ein Flop! Nach Corona sollte die E3 wieder zum Treffpunkt der Zocker werden. Kalifornien als Bühne für die nächsten Game-Hits. Aber von wegen: Das Spielemagazin IGN erfuhr von den Absagen der Riesen. Als Grund nennen die wegbleibenden Firmen hinter vorgehaltener Hand das miserable Messe-Manegement. Sony und Microsoft hatten die Veranstalter mehrfach gewarnt. Eine Reaktion gab es nicht. So blieben beide Konzerne L.A. schon in den vergangenen Jahren fern. Nun der erneute Boykott! Microsoft plant offenbar sogar eine Art Gegenveranstaltung "für Presse und Verbraucher". Dort könnten dann neue Xbox-Games präsentiert werden. Nintendos Absage ist eine Premiere, bisher waren die Japaner immer bei der E3 mit einem großen Stand vor Ort. Auch hier ist eine "Gegendemo" denkbar, zumindest im Rahmen eines Online-Events.
Überhaupt läuft es in der Gaming-Branche gerade nicht nach Maß. Zocker sind verstört: Electronic Arts hat gerade erst die Einstellung des Blockbusters "Apex Legends" für Mobilgeräte für Mai angekündigt. EA und Partner Tencent sahen keine Zukunft mehr für das Spiel. Ärgerlich: Gekaufte Zusatzinhalte gehen einfach verloren. Rückerstattungen sieht EA nicht vor. Nicht mal für gekaufte In-Game-Währung. Aber das ist nicht der einzige Schock für Gamer! EA schob dann gleich noch eine weitere Hiobsbotschaft hinterher: Auch "Battlefield Mobile" für iOS und Android wird eingemottet. Das beliebte Game war von der Schmiede Industrial Toys weiterentwickelt worden. Doch dieses Studio schließt Electronic Arts nun, um Kosten zu sparen. Auch nicht schön: EAs "Star Wars: Jedi Survivor" ist außer Takt geraten. Das opulente Game soll nun erst sechs Wochen nach dem zunächst geplanten Release erscheinen. Der Nachfolger von "Star Wars: Jedi Fallen Order" kommt damit erst am 28. April in den Handel. Zuletzt gab es Qualitätsprobleme, diese sollen nun bis Ende April beseitigt werden.
Qualitätsprobleme gibt es übrigens auch auf der E3 selbst. Bis heute haben es die Veranstalter noch nicht geschafft, eine ordentliche Homepage live zu schalten. Noch immer prangt ein "Coming Soon" auf der rudimentären Site. Immerhin: Eine Registrierung für Medienvertreter ist schon freigeschaltet. Fragt sich nur, warum die Reporterinnen und Reporter noch zur E3 kommen sollen.
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