USA:
Vorwürfe gegen Julian Reichelt gehen vor Gericht
Für Springer ist die Affäre um Julian Reichelt, Ex-Bild-Chefredakteur, noch nicht ausgestanden. Eine ehemalige "Bild"-Mitarbeiterin klagt in den USA deswegen gegen den Verlag.
Die Affäre um Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt hat für den Medienkonzern Axel Springer in den USA ein juristisches Nachspiel. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Boulevardzeitung "Bild" reichte im August vor einem Gericht in Los Angeles eine Zivilklage gegen die Axel Springer Services, Delaware und gegen die Bild GmbH ein, wie aus der Gerichtswebsite hervorgeht. Dort ist auch ein Anhörungstermin im Dezember genannt. Zuerst hatten das Medienmagazin Medieninside und danach die Zeit berichtet.
In der Klage gegen Axel Springer Services und Bild GmbH werden insgesamt elf Vorwürfe aufgeführt, darunter sexuelle Belästigung im Sinne des California Fair Employment and Housing Act, Diskriminierung, Beihilfe zur Belästigung und arbeitsrechtliche Ansprüche.
Ein Sprecher von Axel Springer teilte am Dienstag auf Anfrage mit: Wir prüfen die Klage und werden zu gegebenem Zeitpunkt dazu Stellung nehmen."
Der "Bild"-Chefredakteur musste im Oktober 2021 gehen, Hintergrund waren Vorwürfe des Machtmissbrauchs in Verbindung mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen. Springer hatte im Frühjahr 2021 ein internes Verfahren gegen Reichelt zur Überprüfung der Vorwürfe angestoßen und war dabei zum Schluss gekommen, ihm eine zweite Chance zu geben.
Ein Medienbericht der "New York Times" griff den Fall im Oktober 2021 erneut auf, parallel dazu hatte es Presserecherchen eines Investigativ-Teams der Mediengruppe Ippen gegeben. Springer zog dann einen Schlussstrich und entband Reichelt von seinen Aufgaben. Der Journalist selbst sprach später von einer "Schmutzkampagne" gegen ihn.
Inzwischen hat Reichelt einen eigenen YouTube-Channel und will seine Medienmarke weiter ausbauen.
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