Abwärtsfahrt:
Peloton gibt eigene Geräteproduktion komplett auf
Die Fitnessfirma Peloton baut künftig keine eigenen Geräte mehr. Stattdessen lagern die Amerikaner ihre Geräteproduktion komplett an einen taiwanesischen Auftragsfertiger aus, um die Kosten zu drücken.
Der Sportartikel-Spezialist Peloton lagert in einer weiteren Kehrtwende die komplette Geräteproduktion an seinen Auftragsfertiger aus. Die New Yorker Firma baute einen Teil ihrer Fitness-Bikes und Laufbänder zuletzt noch selbst. Die Fertigung ganz an den taiwanischen Hersteller Rexon abzugeben, werde die Lieferkette vereinfachen und dem Unternehmen mehr Spielraum bei den Kosten geben, erklärte Firmenchef Barry McCarthy.
Peloton hatte zu Beginn der Pandemie stark von der Schließung von Fitnessstudios profitiert. Die Verkäufe der Trainings-Bikes und Laufbänder der New Yorker Firma sprangen hoch, Interessenten mussten zum Teil lange auf ihre Geräte warten. Peloton interpretierte den Schub allerdings nicht als Sonderkonjunktur, sondern als Beginn einer Wachstums-Ära und investierte in den Ausbau der Kapazitäten bis hin zum Bau einer Fabrik in den USA.
Das erwies sich als schwerwiegende Fehlkalkulation: Mit der Aufhebung von Corona-Einschränkungen ging das Interesse an Geräten der Firma wieder zurück, Peloton saß auf hohen Lagerbeständen, der Bau der Fabrik in den USA wurde wieder abgebrochen. Zuletzt verbuchte Peloton einen Quartalsverlust von 757 Millionen Dollar. McCarthy, ein früherer Finanzchef der Streaming-Giganten Netflix und Spotify, versucht, mit einem Fokus auf Software und Abo-Angebote aus der Krise zu kommen. Die Komplett-Auslagerung der Produktion begrüßten die Anleger mit einem Kursplus von knapp vier Prozent im frühen US-Handel. (dpa/st)
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