Kooperation :
Rügenwalder setzt auf Laborfleisch
Wie geht es mit unserer Ernährung weiter? Die Zukunft könnte auch in kultiviertem Fleisch liegen. Deswegen kooperiert Rügenwalder Mühle mit Respectfarms und investiert in diese Forschung.
Der Bauernhof der Zukunft hat möglicherweise nicht tausende von Rindern oder Schweinen, sondern nur einen kleinen Bestand - aus dessen Zellen dann die Grundlage für kultiviertes Fleisch (auch Clean- Meat oder In-Vitro-Fleisch genannt) entnommen wird. Das könnte zu einer enormen Reduktion des CO2-Fußabdrucks durch unsere täglichen Mahlzeiten führen.
Respectfarms ist ein deutsch-niederländische Startup, das Geschäftsmodelle im Bereich zellulärer Landwirtschaft austüftelt. Ab sofort engagiert sich Rügenwalder Mühle als Sponsor für den deutschen Teil des neuen Forschungsprojekts. Für Rügenwalder ist es eine Premiere - zum ersten Mal investiert das Familienunternehmen in die Zukunftstechnologie kultiviertes Fleisch.
Ziel ist die Errichtung des ersten Kulturfleischbauernhofs weltweit. Hierfür sollen Technologien zur Produktion von kultiviertem Fleisch und Altbewährtes der herkömmlichen Landwirtschaft miteinander verbunden werden – in einer bestmöglichen Kombination aus Tradition und Innovation. Erste Machbarkeitsstudien sind für 2023 vorgesehen. Im Anschluss will Respectfarms eine Pilotfarm errichten und das Konzept an Betriebe weitergeben.
"Für uns liegt die Zukunft der Ernährung in Kollaboration und Zusammenarbeit", sagt Patrick Bühr, Head of Research & Development bei der Rügenwalder Mühle. "Wir glauben an nachhaltiges Fleisch aus zellulärer Landwirtschaft und unterstützen daher Respectfarms. So wollen wir dazu beitragen, dass der Bereich zelluläre Landwirtschaft in Deutschland vorangetrieben wird und Innovation vor Ort stattfinden. Wir sind überzeugt davon, dass Fleisch aus zellulärer Landwirtschaft nicht nur erstklassig schmecken, sondern auch aktiv zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz beitragen wird."
"Landwirtschaftsbetriebe entlang der Wertschöpfungskette werden eine wichtige Rolle bei der Ausweitung der Produktion spielen, wenn wir das entsprechende Konzept haben. Die meisten Menschen scheinen zu vergessen, dass sie als Lebensmittelproduzenten über alles verfügen, was für die kultivierte Fleischproduktion erforderlich ist", sagt Respectfarms-Co-Founder Ira van Eelen. Neben Aspekten der Skalierbarkeit bzw. Machbarkeit spielen auch Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle.
Deutschland hat einen der heißesten Sommer seit Wetteraufzeichnungen erlebt. Die Schiffsfahrt ist extrem eingeschränkt – das wird sich erstmal nicht ändern. "Wir befinden uns mittlerweile in einer Aneinanderreihung von Krisen, mit extremen Auswirkungen auf die Landwirtschaft", sagt Florentine Zieglowski, ebenfalls Co-Founder von Respectfarms und Head of Germany. "Warum sollen wir geeignete Nährmedien auf einem anderen Kontinent anbauen, wenn dies lokal hier möglich ist."
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