Geordneter Ausstieg:
Auch SAP will sich aus Russland zurückziehen
Die Liste der Unternehmen, die sich aus dem russischen Markt zurückziehen, wird immer länger. Nun hat auch der Walldorfer Softwarekonzern SAP entschlossen, seine Geschäfte in Russland zu beenden.
Der Softwarekonzern SAP will angesichts des russischen Agriffskriegs auf die Ukraine den russischen Markt verlassen. Das Unternehmen mit Sitz in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) kündigte am Dienstag in einer Mitteilung zweiweitere Schritte "für den geordneten Ausstieg aus unserem Geschäft in Russland" an. Zuvor hatte SAP bereits sein Neu- und Cloud-Geschäft in dem Land eingestellt.
Hinsichtlich seiner Cloud-Dienste hatte SAP nicht von Sanktionen betroffene Unternehmen bereits vor die Wahl gestellt, Daten löschen zu lassen, diese in Eigenregie zu übernehmen oder sie in ein Rechenzentrum außerhalb von Russland zu überführen. SAP kündigte nun an, die Verträge russischer Firmen, die sich für eine Migration der Daten ins Ausland entschieden hätten, nach Ablauf der Abonnementlaufzeit nicht zu verlängern.
Nur 1,5 Prozent der Konzernumsätze
Zudem beabsichtige SAP, den Support und die Wartung für Produkte, die auf lokalen Servern in Russland installiert sind (On-Premise), einzustellen. "Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen, wie sich diese Entscheidung umsetzen lässt", teilte das Unternehmen mit. Das Hauptaugenmerk liege darauf, den rechtlichen Verpflichtungen gegenüber nicht-sanktionierten Kunden weiter nachzukommen.
Laut Finanzchef Luka Mucic machen die Geschäfte in Russland, der Ukraine und Belarus zusammen nur einen geringen Teil der SAP-Erlöse aus, dem Manager zufolge beliefen sie sich zuletzt auf rund 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes. SAP hat im vergangenen Jahr 27,8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. (dpa/st)
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