Recruiting:
5 Gründe, warum Whatsapp optimal fürs Recruiting ist
Der Lebensmittelhändler Edeka hat kürzlich einen Karriere-Channel bei Whatsapp gestartet. Aber Whatsapp kann noch mehr. Gerade für Kreative hat Whatsapp einige Vorteile auf dem Weg zur neuen Stelle.
Foto: kovop/Shutterstock
Die Geburtsstunde von Whatsapp liegt im Jahr 2009. Wäre der Messenger-Dienst ein Mensch, dann würde er der Gen Z angehören und demnächst in das Alter kommen, in dem die Jobsuche erstmals relevant wird. Und damit auch das Thema Bewerbungen schreiben.
Gott sei Dank ist Whatsapp „nur“ ein Messenger – der aber dennoch eine ganze Menge mit Recruiting, Lebensläufen und Bewerbungen zu tun hat. Vor allem für Vertreter der Gen Z und Gen Y.
Individuelle Stellenausschreibungen per Newsletter
Per Whatsapp lässt sich ein Job-Newsletter aufsetzen, der zum einen für die Arbeitgeber unkompliziert umsetzbar und gleichzeitig individuell auf die Bewerber zugeschnitten ist. Ein Chatbot ermittelt dafür zunächst deren Interessen bezüglich der gewünschten Art des Jobs, ihrer Region und des präferierten Arbeitszeitmodells. Nachdem die Empfänger ihren Opt-In gegeben haben, sendet der Chatbot ihnen automatisiert passende Stellenanzeigen per Push-Benachrichtigung zu.
Recruiter können Whatsapp übrigens auch für interne Newsletter nutzen, um ihre offenen Stellen innerhalb der eigenen Belegschaft zu verbreiten. Die Bestandsmitarbeiter können passende Stellenanzeigen dann zum Beispiel an ihr Netzwerk weiterleiten.
Bewerben via Whatsapp: Eine Sache von Minuten
Kandidaten können sich mühelos via Whatsapp auf eine Stelle bewerben, indem sie den in der Stellenanzeige genannten Kanal nutzen. Zu diesem Kanal gelangen sie etwa über einen QR-Code. Anstatt dann im Whatsapp-Chat umständlich Dokumente einzureichen, führt auch hier ein Chatbot sie durch ein paar Fragen, um grundlegende Informationen wie Ausbildung, Berufserfahrung und angestrebte Position zu erfassen. Ein Prozess, der nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Sollten dem Recruiter einzelne Informationen oder Dokumente fehlen, kann er diese einfach im Chat nachfordern. Diese Art der Kontaktaufnahme erhöht für beide Seiten die Chance auf eine rasche und vor allem auch diskrete Antwort.
Die Chatbots helfen außerdem dabei, die per Whatsapp eingehende Anfragen je nach genauem Anliegen und weiterer Details zu kategorisieren und vorzusortieren. Das erleichtert es auf HR-Seite, den Überblick zu behalten und direkt den richtigen Ansprechpartner parat zu haben.
Guter Draht zwischen Bewerber und Recruiter
Die direkte und unkomplizierte Kommunikation via Whatsapp ermöglicht es, schnell auf Bewerbungen zu reagieren, was den Bewerbern ein positives Erlebnis bietet und die Effizienz im Auswahlprozess steigert. Denn: Telefonate während der Bürozeiten im alten Job kommen immer ungelegen, E-Mails bleiben oft tagelang unbeantwortet und das Vereinbaren von persönlichen Terminen ist häufig kompliziert.
Im Gegensatz dazu sind Kandidaten über Whatsapp leicht zu erreichen, kurze Nachfragen lassen sich schnell klären, und lange Wartezeiten gehören somit der Vergangenheit an. Dieser unmittelbare Draht zwischen HR und Bewerbern bietet beiden Parteien einen hohen Grad an Convenience und Verbindlichkeit.
Assessment-Center via Whatsapp durchführen
Die Durchführung eines Assessment-Centers über Whatsapp mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, ist jedoch überraschend einfach zu realisieren: Passende Kandidaten erhalten im Whatsapp-Chat spezifische Fragen, auf die sie antworten müssen. Aus den Antworten ergibt sich jeweils ein Bild der Bewerber, was einen direkten Vergleich ermöglicht und ein tieferes, persönlicheres Verständnis der Kandidaten fördert. Diese Befragung kann durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und Chatbots noch stärker individualisiert werden, obwohl auch ein standardisierter Fragenkatalog möglich ist.
Auch Videobewerbungen ganz einfach möglich
Bei manchen Berufen zählen nicht nur die konkreten Angaben im Lebenslauf, sondern vor allem kreative Fähigkeiten und innovative Ideen. Eine Videobewerbung ist das ideale Medium, um diese Qualitäten zu demonstrieren. Mit Whatsapp ist es unkompliziert, solche Bewerbungsvideos aufzunehmen und direkt an den potenziellen Arbeitgeber zu senden. Eine komplette Bewerbung in nur einer Minute zu erstellen – das wird durch Whatsapp zur Realität.
Die Frage nach dem Datenschutz
Die Einhaltung der DSGVO ist herausfordernd, da die Server des Whatsapp-Anbieters in den USA stehen. Zudem wird beim Gebrauch des Messenger-Dienstes das Adressbuch des verwendeten Geräts automatisch ausgelesen und an diese Server gesendet.
Doch es gibt eine Lösung für dieses Problem: die Whatsapp Business API. Im Gegensatz zur normalen Nutzung, bei der ein Smartphone oder Tablet auf Whatsapp zugreift, kommt hier eine Software zum Einsatz. Dadurch kann Whatsapp kein Adressbuch auslesen und speichern. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Zugang zur API meist nur über kommerzielle Anbieter der entsprechenden (kostenpflichtigen) Software möglich ist.
Allerdings sind Whatsapp-Chats mittlerweile auch mit einer DSGVO-konformen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert, die das Abfangen persönlicher Daten verhindert. Dies ermöglicht Unternehmen, Whatsapp unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien zu nutzen.
Foto: Rexx Systems
Über den Autor: Andreas Grohn arbeitet als Team Lead Marketing & Kommunikation bei Rexx Systems, Anbieter für Unternehmenssoftware. Das Produktportfolio erstreckt sich dabei von Human Resources über Recruiting bis hin zu Talentmanagement. Heute arbeiten knapp 200 Mitarbeiter:innen am Hauptsitz in Hamburg sowie den weiteren Standorten in Österreich (Wien) und der Schweiz (Zürich).
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