TechTäglich:
Huggy Wuggy: Warnung vor dem Horror-Spielzeug
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einem gruseligen Kinderschreck und mit dem neuen Mobilfunknetz von 1&1.
Huggy Wuggy: Warnung vor dem Horror-Spielzeug
Ein blaues Horror-Spielzeug ist der Sommerhit 2022. Wenn Eltern in diesen Wochen mit ihren Kindern auf Märkten und in Spielzeuggeschäften unterwegs sind, zuhause oder im Urlaub, ist es überall als Plüschfigur, Schlüsselanhänger oder auf T-Shirts zu sehen: Huggy Wuggy ist ein kleines Monster mit einem Maul voller messerscharfer Zähne. Kinder lieben den Huggy Wuggy – und sie haben Angst davor. Der Eltern-Ratgeber Flimmo warnt vor dem "Gruselphänomen", das Alpträume auslösen kann. W&V erklärt, was hinter der furchterregenden Figur mit den Reißzähnen steckt.
Was ist Huggy Wuggy?
Das blaue Monster ist mittlerweile auch auf YouTube, Instagram und TikTok sowie als Smartphone-Spiel allgegenwärtig. In den Videos erschreckt es Kinder, indem es beispielsweise in ihr Zimmer einbricht, sie entführt oder ihnen den Kopf abreißt. Solche Clips kommen auf Millionen von Aufrufen. Auf den ersten Blick wirkt der "Umarmungs-Tollpatsch", so die ungefähre Übersetzung, harmlos – doch wehe, wenn er die Zähne fletscht. "Dass diese Geschichten fiktiv sind, ist für Kinder nicht so leicht zu durchschauen", warnt Flimmo. Vorbild war offensichtlich der kinderfressende Clown "Pennywise" aus Stephen Kings Gruselroman "Es".
Wo kommt Huggy Wuggy her?
Die Figur stammt aus dem 2021 erstmals erschienenen Horror-Spiel "Poppy Playtime", das es für Windows-PCs sowie als App für iPhone, iPad und Android-Geräte gibt. Entwickler MOB Games aus den USA wollte ein Spiel produzieren, das "spannend, erschreckend und einzigartig" ist – und hat das offenbar auch geschafft. Darin geht es um die seit zehn Jahren verlassene ehemalige Spielzeugfabrik "Playtime Co.", in der die Figuren plötzlich aus dem Schlaf erwachen und für Horror sorgen. Auf dem PC ist das Spiel kostenlos verfügbar, als App kostet es 2,99 Euro. Für drei bis acht Euro gibt es dann zusätzliche Inhalte zum Download. Weitere Figuren aus dem Spiel heißen Kissy Missy oder Daddy Long Legs. Doch am beliebtesten – und gefürchtetsten – ist der reißzähnige Huggy Wuggy.
Wie gefährlich ist das Kuschelmonster?
Die Neugier der Kinder, so die Experten von Flimmo, "kann zu schockierenden Erlebnissen führen". Und weiter: "Das Spiel ist äußerst beklemmend und für Kinder völlig ungeeignet. Wie hier Kinderspiele und Kindheitsängste in einem Horrorszenario aufgegriffen werden, kann Kinder sehr verstören." Hauptproblem ist demnach, dass Kinder kaum unterscheiden können, wo das Spiel endet. So haben sie auch in ihren Kinderzimmern und vor allem nachts Angst vor dem Monster. Das Spiel ist für Erwachsene gedacht, die Jugend-Freigabe gilt ab 12 Jahren. Das Problem dabei: Für Kuscheltiere und ähnliches Spielzeug gibt es keine verbindlichen Alters-Richtlinien. So findet der Huggy Wuggy problemlos seinen Weg in die Kinderzimmer.
Wie sollten Eltern reagieren?
Die ersten Kitas und Schulen warnen bereits vor dem Kinderschreck und verbieten das Mitbringen der Figur – zumal dann auch Kids geängstigt werden, die das Monster bisher gar nicht kennen. In Warnschreiben, die im Netz kursieren, heißt es: "Das Spiel ist für Kinder nicht geeignet!!!!" Flimmo empfiehlt Eltern, das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen, falls diese Interesse an Huggy Wuggy oder am Spiel "Poppy Playtime" zeigen. Sie sollten mit ihrem Nachwuchs dann behutsam besprechen, was hinter dem Grusel steckt – und Alternativen anbieten, die für Kinder geeignet sind. Generell raten die Experten dazu, dass sich Eltern aktiv über aktuelle Medien-Phänomene informieren, um die Erlebnisse ihrer Kinder einordnen zu können. Aber auch für die verständnisvollsten Eltern gilt laut Flimmo, dass sie fragwürdigen Trends nicht folgen sollten: "Die Huggy-Wuggy-Plüschfiguren mit den gruseligen Mündern gehören nicht ins Kinderzimmer." Und auch nicht als App aufs Smartphone oder den Computer.
Das sind die Themen von TechTäglich am 16. August 2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
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Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.