Die Figur stammt aus dem 2021 erstmals erschienenen Horror-Spiel "Poppy Playtime", das es für Windows-PCs sowie als App für iPhone, iPad und Android-Geräte gibt. Entwickler MOB Games aus den USA wollte ein Spiel produzieren, das "spannend, erschreckend und einzigartig" ist – und hat das offenbar auch geschafft. Darin geht es um die seit zehn Jahren verlassene ehemalige Spielzeugfabrik "Playtime Co.", in der die Figuren plötzlich aus dem Schlaf erwachen und für Horror sorgen. Auf dem PC ist das Spiel kostenlos verfügbar, als App kostet es 2,99 Euro. Für drei bis acht Euro gibt es dann zusätzliche Inhalte zum Download. Weitere Figuren aus dem Spiel heißen Kissy Missy oder Daddy Long Legs. Doch am beliebtesten – und gefürchtetsten – ist der reißzähnige Huggy Wuggy.

Wie gefährlich ist das Kuschelmonster?

Die Neugier der Kinder, so die Experten von Flimmo, "kann zu schockierenden Erlebnissen führen". Und weiter: "Das Spiel ist äußerst beklemmend und für Kinder völlig ungeeignet. Wie hier Kinderspiele und Kindheitsängste in einem Horrorszenario aufgegriffen werden, kann Kinder sehr verstören." Hauptproblem ist demnach, dass Kinder kaum unterscheiden können, wo das Spiel endet. So haben sie auch in ihren Kinderzimmern und vor allem nachts Angst vor dem Monster. Das Spiel ist für Erwachsene gedacht, die Jugend-Freigabe gilt ab 12 Jahren. Das Problem dabei: Für Kuscheltiere und ähnliches Spielzeug gibt es keine verbindlichen Alters-Richtlinien. So findet der Huggy Wuggy problemlos seinen Weg in die Kinderzimmer.

Wie sollten Eltern reagieren?

Die ersten Kitas und Schulen warnen bereits vor dem Kinderschreck und verbieten das Mitbringen der Figur – zumal dann auch Kids geängstigt werden, die das Monster bisher gar nicht kennen. In Warnschreiben, die im Netz kursieren, heißt es: "Das Spiel ist für Kinder nicht geeignet!!!!" Flimmo empfiehlt Eltern, das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen, falls diese Interesse an Huggy Wuggy oder am Spiel "Poppy Playtime" zeigen. Sie sollten mit ihrem Nachwuchs dann behutsam besprechen, was hinter dem Grusel steckt – und Alternativen anbieten, die für Kinder geeignet sind. Generell raten die Experten dazu, dass sich Eltern aktiv über aktuelle Medien-Phänomene informieren, um die Erlebnisse ihrer Kinder einordnen zu können. Aber auch für die verständnisvollsten Eltern gilt laut Flimmo, dass sie fragwürdigen Trends nicht folgen sollten: "Die Huggy-Wuggy-Plüschfiguren mit den gruseligen Mündern gehören nicht ins Kinderzimmer." Und auch nicht als App aufs Smartphone oder den Computer.

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Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.