TechTäglich:
"Anti-iPhone“: Lohnt das neue Nothing Phone (1)?
Heute in TechTäglich: Seit Monaten blickte die Smartphone-Branche gespannt auf das Nothing Phone (1). Nun wurde es präsentiert. W&V listet alle wichtigen Specs auf und verrät, was erste Tester über das "Anti-iPhone" denken.
Der Hype war seit Monaten riesig. Nicht nur die Experten von PetaPixel waren perplex: "Das Nothing Phone (1) ist ein wahres Marketingwunder. Es hat bereits mehr als 175.000 Vorbestellungen erhalten (Tendenz steigend), obwohl das Unternehmen so gut wie keine Hardware-Details veröffentlicht und noch nicht einmal die Vorderseite des Smartphones gezeigt hat."
Jetzt hat Nothing, die neue Firma von OnePlus-Gründer Carl Pei, nach seinem ersten Produkt Nothing ear (1), endlich sein laut PR-Sprech "Anti-iPhone" präsentiert. Die Firma will sich als "neues Apple" im Markt positionieren.
Das sind die Specs des frisch vorgestellten Nothing Phone (1), das nicht nur dank einer transparenten Rückseite mit integrierten LEDs ein neuer Leuchtturm im Smartphone-Markt werden will:
Das Mittelklasse-Smartphone in Schwarz oder Weiß benötigt im Gegensatz zum iPhone keine Kerbe (Notch), es reicht ein kleines Loch im Display…
Besondere Aufmerksamkeit findet in ersten Tests, dass das Nothing leuchtet oder blinkt, wenn eine Pushnachricht hereinkommt. Es wiegt gerade mal 193 Gramm (iPhone 13 Pro Max: 238 Gramm), ist 8 Millimeter dünn. Es setzt beim Betriebssystem auf ein modifiziertes Android 12. Das 6,55-Zoll-OLED-Display läuft dank 120-Hz-Technologie äußerst flüssig. Der Prozessor ist ein Qualcomm Snapdragon 778G+. Wahlweise lassen sich die Geräte mit 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher kaufen, der Speicher liegt bei 128 oder 256 GB (iPhone 13 Pro Max: bis zu 1 TB Speicher). Die Dual-Kamera löst mit 50 + 50 MP auf. Der massive Akku mit 4500 mAh ist etwas größer als beim iPhone. Geladen wird via Fast Charge mit 45 Watt und Qi.
Nothing verspricht, die Firmware des Smartphones für mindestens drei Jahre aktuell zu halten. Sicherheitsupdates sollen sogar vier Jahre lang bereitstehen.
Die Preise spielen nicht in der iPhone-Liga. In der kleinsten Version zahlt man 469 Euro für 8 GB RAM und 128 GB Speicher. Die Middle-Edition mit 256 GB kostet mit 499 Euro nur wenig mehr. Für die Top-Version mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher veranschlagt Nothing 549 Euro.
Ab 21. Juli startet der Verkauf – aber nur der ersten beiden Versionen. Die Top-Edition ist noch ohne Verkaufsstart-Datum. In den USA traut sich Nothing noch nicht ran, der Release findet im iPhone-Geburtsland erst "später" statt. In Deutschland hat Nothing mit der Telekom eine exklusive Netzpartnerschaft geschlossen. Aber auch Amazon, Mobilcom Debitel, SparHandy und andere Retailer bieten das Nothing Phone (1) an.
Die ersten Tester sind teils angetan, teils nicht wirklich euphorisch.
Notebookcheck schreibt: "Besonderes gut gefällt uns die Kamera und das schlanke Nothing OS."
ComputerBild findet: "Die bisherigen Features machen in jedem Fall einen soliden Eindruck."
Heise kritisiert bei aller Freude über einen neuen Mitbewerber: "Vor allem die Software gibt jedoch noch einige Rätsel auf. Löblich ist, dass Nothing das Phone 1 komplett ohne Bloatware anbietet und mit kaum angepasstem, nacktem Android 12 auf die Reise schickt. Jedoch fehlen dem Betriebssystem praktische Zusatzfeatures, die es bei anderen Herstelleroberflächen gibt. Das Phone 1 verfügt etwa nicht einmal über einen Einhandmodus. Das Smartphone verweigert zudem die Einrichtung von Zahlungsmitteln über Google Pay mit dem Hinweis, es könne gerootet oder die Software anderweitig verändert worden sein. Diese Einschränkung sollte Nothing schnell mit einem Update aus der Welt schaffen."
Golem zeigt sich zufriedener: "Das Phone (1) gefällt uns im ersten Hands-on sehr gut. Das Smartphone ist hochwertig verarbeitet, hat einen sehr guten Bildschirm, bietet gute Leistung im Alltag und hat eine aufsehenerregende Rückseite. Wie gut es im Detail ist, wird sich in unserem ausführlichen Test zeigen."
Das Portal pocketlint lästert: "Viel Lärm um Nichts."
Es ist also noch ein langer Weg bis zum iPhone… Jedoch ist die Topversion des Phone (1) allemal günstiger: Das aktuell teuerste iPhone-Modell 13 Pro Max kostet in der besten Konfiguration 1829 Euro, rund 1280 Euro mehr als das Nothing Phone (1) – aber es ist eben kein iPhone! Und das kaufen sich viele ja auch als Statussymbol. Koste es, was es wolle.
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