Übernahme:
Miele steigt bei Grill-Startup Otto Wilde ein
Der traditionsreiche Hausgerätehersteller Miele übernimmt 75,1 Prozent des Grill-Startups Otto Wilde Grillers. Damit sind die Gütersloher nun auch im rasant wachsenden Outdoor-Cooking-Markt vertreten.
Jahr für Jahr wächst das Marktvolumen für Grillgeräte und Zubehör in Deutschland. Dieser Milliardenmarkt ist auch für Firmen interessant, die dort eigentlich nicht zuhause sind: Zu diesen Unternehmen gehört auch das Traditonsunternehmen Miele das sich bislang eher mit seinen hochwertigen Waschmaschinen, Staubsaugern oder Geschirrspülern einen Namen gemacht hat. Nun aber steigen die Gütersloher mit der Übernahme von 75,1 Prozent der Anteile des Düsseldorfer Grill-Herstellers in den lukrativen Outdoor-Cooking-Markt ein.
Otto Wilde Grillers, ein erst 2015 gegründetes Familienunternehmen, brachte mit dem O.F.B. zunächst einen 900-Grad-Oberhitze-Grill auf den Markt, der sich hervorragend verkaufte und weiter verkauft. Mehrere Grillmodelle mit Deckel, diversen Gasbrennern, Smartphoneüberwachung und seitlich einhängbaren Addons sind derzeit vorbestellbar und sollen im Sommer versandfertig sein. Finanziert wurde der G32, der ab 1799 Euro erhältlich sein wird, über eine Kampagne bei Kickstarter, die über 4,4 Millionen Euro in die Kassen der Düsseldorfer spülte. Generell hat sich Otto Wilde Grillers als Erfolgsmodell entpuppt, bei dem die Produkte durch eine hohe Qualität überzeugen. Auch das passt perfekt zu Miele.
Miele erschließt Wachstumsfelder
Der Einstieg von Miele bei Otto Wilde Grillers, das vom gleichnamigen Bergbau Ingenieur, seinem Sohn Nils, Schwiegertochter Julia sowie dem Studienfreund von Nils Wilde, Alexander Luik, gegründet wurde und weiterhin geführt wird, ergibt für beide Seiten Sinn. Zum einen bekommt Miele im lukrativen Outdoor-Cooking-Markt einen Fuß in die Tür, zum anderen bringt Miele seine Expertise aus der Produktentwicklung, der Produktion und natürlich der Vermarktung von Premiumprodukten ein. Zudem dürften auch die finanziellen Möglichkeiten des Großkonzerns gelegen kommen, denn die Herstellung und der Transport der teure, zum größten Teil in China hergestellten Produkte ist äußerst kapitalintensiv. "Mit seinem herausragenden technischen Know-how im Bereich der Premium-Einbaugeräte für die Küche kann Miele für den Ausbau unseres Portfolios wichtige Beiträge leisten," sagt Nils Wilde.
Miele hat Anfang des Jahres mit der New Growth Factory eine Abteilung gegründet, die sich um Wachstumsfelder außerhalb des Kerngeschäfts kümmern soll. Zu diesen Bereichen zählen neben Otto Wilde Grillers bereits der Gourmet-Lieferservice MChef, die Rezepte-App KptnCook sowie Agrilution, dass sich auf vertical Farming spezialisiert hat. Und nun kommt mit Otto Wilde Grillers ein weiteres Unternehmen hinzu.
Für Miele bedeutet die Beteiligung an Otto Wilde Grillers den Einstieg in das stark wachsende Zukunftsfeld des Outdoor-Cooking, das deutliche Synergiepotenziale zur Kernkompetenz von Miele für ambitioniertes Kochen und stilvollen Genuss bietet. „Wir haben das Outdoor-Cooking als zusätzliches Geschäftsfeld der Miele Gruppe definiert, das wir entschlossen auf- und ausbauen werden," sagt Gernot Trettenbrein, Leiter der Business Unit New Growth Factory bei Miele.