Werbeumsätze:
Vaunet-Prognose: TV und Radio unter Vorkrisenniveau
Der Verband Privater Medien Vaunet rechnet 2022 mit einem Umsatzwachstum bei Audio- und audiovisuellen Medien von gut vier Prozent auf 6,54 Milliarden Euro. Damit liegt TV- und Radiowerbung weiter unter dem Vorkrisenniveau.
Der Verband Privater Medien, Vaunet, veröffentlicht seine Frühjahrsprognose zur Entwicklung des Werbemarktes 2022, die anlässlich der Jahresversammlung "Plenum der Werbung" des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) publiziert wurde. Die Prognose basiert auf Unternehmensbefragungen und Experteninterviews. Der Erhebung zufolge erwartet der Verband für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum der Audio- und audiovisuellen Medien von ca. 4,2 Prozent auf insgesamt 6,54 Milliarden Euro gegenüber 2021 mit 6,28 Milliarden Euro. Davon entfällt auf den Fernsehbereich ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent auf 4,38 Milliarden Euro, während die Umsätze im Radiobereich stabil bei rund 707 Millionen Euro bleiben werden.
Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des Vaunet: "Die aktuelle Entwicklung des Werbemarktes sehen wir bei allen Unwägbarkeiten grundsätzlich optimistisch. Die privaten Medien leisten einen erheblichen Beitrag zur Demokratie- und Vielfaltssicherung und refinanzieren sich dabei zu großen Teilen aus Werbung. Refinanzierungsfreiheit, das heißt der Verzicht auf weitere Einschränkungen der Werbung, ist damit eine existenzielle Frage für die private Medienvielfalt in Deutschland."
TV und Radion liegen immer noch unter Vorkrisenniveau
Trotz Erholung der Gesamtbranche liegen die Umsätze im Fernsehen damit dennoch noch leicht und im Radiobereich deutlich unter den Zahlen von 2019. Treiber der insgesamt positiven Entwicklung sind insbesondere die Werbeumsätze in Streamingangeboten, die in diesem Jahr erneut zweistellig wachsen sollen.
Frank Giersberg, Geschäftsführer des Vaunet sagt: "Die Menschen verbringen mehr Zeit denn je mit der Nutzung von audiovisuellen Medien. Dementsprechend nimmt auch die Werbung in audiovisuellen Medien für Werbekunden einen immer höheren Stellenwert ein. Und sie leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Wiederhochfahren der Wirtschaft nach einer Krise. Das gilt für Radio- und Fernsehwerbung ebenso wie – auf niedrigerem Niveau – für die Video- und Audio-Instream-Werbung."
Werbeumsätze im TV stiegen, im Radio gingen sie leicht zurück
2021 entfiel auf den TV-Bereich ein Wachstum von 8,2 Prozent, während die Werbeumsätze im Radio um 0,9 Prozent zurückgingen. Die Werbeumsätze im Streaming wuchsen bei Audioangeboten um 29,2 Prozent und im Videobereich um 29,8 Prozent. Insbesondere das starke Wachstum im Streaming führte dazu, dass im zweiten Pandemiejahr 2021 die Werbeumsätze in audiovisuellen Medien insgesamt das Vorkrisenniveau überschritten und gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 6,28 Milliarden Euro gestiegen waren.
Bewegtbildwerbung soll laut Prognose um 4,6 Prozent zulegen
Die Werbeumsätze in Bewegtbildangeboten sollen laut Prognose 2022 insgesamt auf 5,74 Milliarden Euro in Deutschland ansteigen. 2021 lagen diese bei 5,49 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von circa 4,6 Prozent. 2021 waren diese um 12,1 Prozent gewachsen. Davon entfällt auf das Fernsehen ein Wachstum von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 8,2 Prozent auf 4,38 Milliarden Euro. Die TV-Werbeumsätze liegen damit weiterhin leicht unter dem Vorkrisenniveau von 2019, als diese 4,4 Milliarden Euro betrugen. Für die Netto-Umsätze aus Werbung in gestreamten Bewegtbildangeboten erwartet der Verband 2022 ein weiteres Umsatzwachstum von circa 18 Prozent auf rund 1,35 Milliarden Euro. Auch hier zum Vergleich: 2021 lag dieses bei 29,8 Prozent und 1,15 Milliarden Euro.
Prognose für Radiowerbung: Weiterhin weit unter Vorkrisenniveau
Für die Werbeumsätze in Audioangeboten prognostiziert der Verband im Jahr 2022 ein Anstieg um 13 Millionen Euro beziehungsweise 1,6 Prozent auf 803 Millionen Euro. 2021 lagen die Audioumsätze bei 791 Millionen Euro. Für das Radio erwartet der Vaunet 2022, dass die Werbeumsätze stabil auf dem Vorjahresniveau von rund 707 Millionen Euro liegen werden. Damit liegt das Radio weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019 mit einem Werbeumsatz von 784 Millionen Euro. Für die Werbung in gestreamten Audioangeboten prognostiziert der Verband für das laufende Jahr einen Anstieg der Netto-Werbeumsätze um circa 15 Prozent auf 97 Millionen Euro. Auch hier war 2021 mit 29,2 Prozent das Wachstum deutlich größer. Die Umsätze betrugen 84 Millionen Euro.