Die Bestellphase:

Während der Bestellphase verwenden vier von fünf Händlern Markenkooperationen. 58 Prozent von ihnen nutzen die Partnerschaften in Form von Kundenvorteilen auf Unterseiten ihrer Websites. Hier setzen sie in der Regel auf Partnergutscheine. Ebenso viele Händler nutzen die Markenkooperationen für Angebote auf der Dankesseite nach dem Bezahlen. Von ihnen bieten 22 Prozent eine Verlinkung zu einem standardisierten Gutscheinportal an. Das zeigt, dass hier Quantität oftmals vor Qualität geht, weil die Angebote für den Kunden zum Beispiel nicht zielgruppenspezifisch adaptiert werden und sich darüber hinaus nicht von denen der Wettbewerber unterscheiden. 

Die Lieferphase:

20 von 50 Händlern legen Markenkooperationen im Paket bei. Im Fokus hierbei stehen werbliche Beilagen, Produkt-Samples und Gutscheine. Drei der untersuchten Unternehmen legten sogar mehr als drei Beileger von Partnern in die Pakete. Die meisten Paketbeileger im Untersuchungszeitraum stammten von Partnern aus der Fashionbranche (20 Prozent). 17 Prozent der Flyer warben für Weine, 15 Prozent für Kosmetik und Pflege. Auch hier bemängelten die Studienautoren, dass eine zielgruppenspezifische Ausspielung der Beileger bei vielen fehlte. 

Die Retoure- und Erstattungsphase:

Während der Retoure oder der Geldrückerstattung bindet keines der Unternehmen Partnerschaften ein. 

Coomedia Markenkooperationen E-Commerce-Händler

Nicht während aller Phasen der Customer Journey setzten die Händler Markenkooperationen ein

Zwar nutzen bereits viele Onlinehändler Markenkooperationen, die über Lieferantenpartnerschaften hinausgehen. Aber viele schöpfen die vollen Möglichkeiten über die gesamte Customer Journey hinweg nicht aus. Viel Potenzial zur Kundenaktivierung und Kundenbindung liegt brach. Auch kundenspezifisches Targeting bei den Kooperationen findet kaum statt, kritisieren die Studienautoren. 

Mithilfe des Werbemonitoring-Tools des Marketing-Analyse-Unternehmens Ebiquity analysierte Coomedia die eingesetzten Werbemittel und Mediadaten der Händler zu TV, Print, Radio, Out-of-Home und Online-Display. Außerdem ließ sie in Kooperation mit Splendid Research Testkunden Käufe durchführen, die ihre Erkenntnisse in Online-Fragebogen eingaben und Screenshots erstellten.


Autor: Verena Gründel

Verena Gründel ist seit Anfang 2021 Chefredakteurin der W&V. Die studierte Biologin und gelernte Journalistin schrieb für mehrere Fachmagazine in der Kommunikationsbranche, bevor sie 2017 zur W&V wechselte. Sie begeistert sich für Marken- und Transformationsgeschichten, hat ein Faible für Social Media und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.