"Wenn bspw. ein potenzieller Kunde in der Recherche-Phase nach allen derzeit verfügbaren Modellen eines Herstellers sucht, dann sollte ihm eine Übersicht zu den Modellen angeboten werden und keine speziellen Einzel-Produktinformationen, die ihn nicht interessieren", erklärt Wurm. Zudem sollten ihm die Informationen auf allen Kanälen – PC, Smartphone, Tablet, Social Media, Google, etc. bereitgestellt werden. Durch den mobilen Trend wird die Entwicklung 2017 zu einem noch einfacheren Kaufprozess gehen, z. B. über ein One-Click-System. "Einige Shopbetreiber haben den One-Click-Button bereits eingeführt, weitere werden definitiv folgen."

Online-Marketing-Trend 3: Experience Design 

Das Ziel eines jeden Online-Händlers ist es, den eigenen Online-Shop von den anderen abzugrenzen und die User langfristig zu binden. "Experience Design ist hier der neue Trend 2017 im Usability-Bereich. Experience Design bedeutet, eine Story beim Kaufprozess zu erzählen und so den Nutzer aktiv bei seiner Kaufentscheidung in dem Shop zu unterstützen", so Wurm. Am besten erreicht der Händler dies, wenn er eine emotionale Einkaufswelt kreiert und den User neugierig macht.

"Eine männliche Zielgruppe lässt sich bspw. eher zum Kauf animieren, wenn aus dem Kauf eine 'Jagd' wird. Dies kann erreicht werden, indem man sie im Online-Shop in eine Jagdumgebung versetzt. Dieses Gefühl kann bereits mit passendem Wording wie 'Will ich haben', statt 'in den Warenkorb', 'nackte Fakten', statt 'Produktinformationen' oder 'Beute', anstelle von 'Warenkorb / Produkte' erreicht werden", erklärt Wurm. Bei diesem Trend wird mehr auf die Zielgruppe geachtet. Zudem sollte mit personalisierten Product-Streams – vom Shopbetreiber vordefinierte Suchfilter wie Preis oder Hersteller – für registrierte Nutzer gearbeitet werden. Auch Konfiguratoren für individuelle Produkte sollten den Interessenten angeboten werden. 

Online-Marketing-Trend 4: One-to-One-Konzept im E-Mail-Marketing

Der beste Newsletter nützt nichts, wenn er ungesehen im Spam-Ordner landet. E-Mail-Marketer konnten dieses Problem bisher gut umgehen, indem sie z. B. Spam-markante Eigenschaften wie in die Irre führende Text-Links oder typische Spambegriffe gemieden haben. Doch künftig wird dies allein nicht mehr ausreichen. Einige E-Mail-Programme haben bereits begonnen, ungelesene Newsletter automatisch abzumelden, wenn der Empfänger diese E-Mails mehrmals nicht liest oder ignoriert.

"Deshalb wird es 2017 noch wichtiger sein, auf passende Versandzeiten zu achten und auf den Empfänger zugeschnittene Inhalte und individuelle Angebote im Newsletter bereitzustellen. One-to-One-Marketing ist hier das große Stichwort", sagt Sascha Greiner, Abteilungsleiter E-Mail-Marketing bei Löwenstark. Bei dem One-to-One-Marketingkonzept steht die einzelne Kundenbeziehung im Mittelpunkt der Betrachtung, sodass die Kundenansprache individuell erfolgt. "Zudem befindet sich E-Mail-Marketing derzeit in der Umbruchphase zum Responsive-Design. Die großen Anbieter überarbeiten ihre E-Mail-Darstellung gerade. Für die Marketer bedeutet dies, die korrekte und userfreundliche Darstellung ihrer E-Mails 2017 stets im Auge zu behalten und zu optimieren", empfiehlt Greiner. 
 


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.