Ein Beispiel ist die Kooperation von Jonas Winkler mit dem biozertifizierten Grillkohle-Anbieter Nero. Winkler ist professioneller Tischlermeister, DIY- und Grill-Experte und setzt in seiner Arbeit auf nachhaltige und regionale Materialien. Für Nero war das ein perfektes Match. Denn bei dieser Kooperation decken sich Werte und Moralvorstellungen von Creator und Werbepartner optimal, was in einer sehr hohen „Sentiment Rate“ von 98,8 Prozent zum Ausdruck kommt. Diese Kennzahl erfasst die Stimmung, die ein Produkt, eine Marke oder Dienstleistung im Social Web auslöst. Das Erfolgsrezept ist die Authentizität. Auch das gemeinsame Projekt von Jean Pierre Kraemer (Channel: JP Performance) und Formel E-Rennfahrer und YouTuber Daniel Abt zeigt, wie Nachhaltigkeit im Influencermarketing aussehen kann: Die beiden testeten für EnBW die mobility+ App und zeigten auf, wie unkompliziert E-Mobilität geworden ist. Und wieviel Spaß elektrisches Fahren sogar eingefleischten Verbrenner-Fans wie „JP“ bereitet. Die Kampagne generierte 755.000 organische Views auf YouTube. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise würden wir diese Kampagnenidee heute anders aufsetzen, aber sie zeigt sehr gut, wie man auch mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen kann.

Worauf müssen Marken achten?

Glaubwürdigkeit, Authentizität, Relevanz und passende Partner – und ja: natürlich auch ein gewisser Unterhaltungswert – sind die wichtigsten Kriterien für den Erfolg. Da die Menschheit die Klimakrise leider nicht so schnell lösen wird, bleibt uns das Thema nicht nur erhalten – es wird weiter an Bedeutung gewinnen. Damit wächst auch das Potenzial für Influencer:innen, deren Entwicklung hin zu „Sinnfluencer:innen“ ich persönlich sehr erfreulich finde. Stets vorausgesetzt, Künstler:innen und Marken haben eine authentische und ausreichend große Schnittmenge. Dann steht der Verknüpfung von Haltungs- und Umweltthemen mit dem Geschäftsmodell von Influencer:innen nichts im Wege.


Autor: Julia Gundelach

Julia Gundelach ist freie Autorin mit Schwerpunkt Specials. Daher schreibt sie Woche für Woche über neue spannende Marketing- und Medien-Themen. Dem Verlag W&V ist sie schon lange treu – nämlich seit ihrem Praktikum bei media & marketing in 2002, später als Redakteurin der W&V.