Uns als Marketing-Fachmedium interessieren natürlich gerade die Anbindungsmöglichkeiten für Marken. Du hast neben einem langfristigen Partner auch immer wieder kürzere Kooperationen, richtig?

Ja, ich arbeite seit ungefähr zwei Jahren mit Vodafone zusammen. Ich kann es nur empfehlen, sich einen langfristigen Partner zu suchen. Und in dem Fall passt es einfach sehr gut, auch inhaltlich. Vodafone stellt beispielsweise die Technik zur Verfügung, wenn wir mal Equipment für ungewöhnlichere Projekte brauchen.

Und kurzfristige Aktionen? Da hast du ja gerade zum Beispiel was zu Universals Film Die Mumie bei dir.

Ja, das passt auch richtig gut. Es geht mir immer darum: Um was geht’s genau, ergibt das Sinn für mich und passt das auch zu mir? Es bringt mir keine Credibility, wenn ich mit einer Flasche Garnier Shampoo herumwinke. Davon hat weder die Marke noch ich etwas. Ich prüfe, ob es inhaltlich passt – und auch, wann ich die letzten Kooperationen hatte. Man darf da auch nicht zu viel machen.

Reagieren die Zuschauer da negativ?

Ich denke schon, dass meine Zuschauer sensibel sind. Aber im Regelfall gibt es bei mir positives Feedback – weil es eben nicht gestört hat. Wenn im Briefing steht, das Logo muss zehn Mal eingeblendet werden und so weiter, dann wird es für mich schwierig. Meine Ansprechpartner bei Studio71 und mein Management sortieren aber nach den gleichen Kriterien wie ich.

Hast du ein Beispiel parat, wie eine Kooperation aussehen sollte?

Ich habe letztens eine Kampagne für eine App gemacht. Da haben wir den Werbeteil mit einer Storyline davor verbunden, ein Comedy-Video.

So sieht die Einbindung von Partnern wie Universal dann beispielsweise aus:

Du machst auch einige Videos mit anderen zusammen. Ist diese Verdrahtung mit anderen Creators wichtig?

Ja, absolut. Und das schöne ist, wie unkompliziert das ist. Wir sind ja hier zu fünft in einem Gebäude. Da kann ich auch einfach schnell rüber gehen, wenn ich denke, dass ich bei einem Video gern jemanden dabei hätte.

Wie kann man sich deinen Alltag vorstellen? Wie entscheidest du Themen?

Die Gaming-Themen, die ich mache, sind immer Multiplayer-Projekte und größtenteils fortlaufend. Ansonsten setze ich mich schon abends mal hin und überlege mir abgedrehte Ideen. Und Messen wie die Gamescom, auf denen viele neue Spiele vorgestellt werden, sind natürlich auch immer ein Anlass für neue Ideen.

Gibt es einen Trend, der sich im Markt gerade abzeichnet?

Live-Streaming. Die Zuschauer haben großes Interesse. Nicht nur ich mache da immer mehr – inzwischen sieht man auch bei Creators, die sich da bisher zurückgehalten haben, immer mehr Live-Streaming.


Autor: Ralph-Bernhard Pfister

Ralph Pfister ist Koordinator am Desk der W&V. Wenn er nicht gerade koordiniert, schreibt er hauptsächlich über digitales Marketing, digitale Themen und Branchen wie Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Sein Kaffeekonsum lässt sich nur in industriellen Mengen fassen. Für seine Bücher- und Comicbestände gilt das noch nicht ganz – aber er arbeitet dran.