Mithilfe von KI:
Google bringt Gustav Klimt wieder zum Leuchten
Sie schienen unwiederbringlich verloren: Gemälde von Gustav Klimt, die im Zweiten Weltkriegs verbrannten und von denen nur Schwarz-weiß-Fotos existieren. Mithilfe von Googles KI lassen sich die Farben jedoch rekonstruieren.
Das Wiener Museum Belvedere arbeitete mit Google zusammen, um einen verloren geglaubten Kunstschatz wieder zum Leben zu erwecken. 1945, in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, ging in Österreich ein Schloss in Flammen auf, in dem sich eine Reihe wichtiger Kunstwerke befand. Die Nazis nutzten das Schloss als Aufbewahrungsort für Kunstwerke. Laut Historikern könnten die Nazis das Feuer damals absichtlich gelegt haben.
Unter den verloren gegangenen Werken sind auch drei von Gustav Klimt mit den Titeln "Medizin", "Philosophie" und "Jurisprudenz". Heute sind nur noch Schwarz-Weiß-Fotografien davon erhalten.
Google Arts & Culture hat mit den Museumsexperten zusammengearbeitet und maschinelle Lerntechniken eingesetzt, um zu rekonstruieren, wie die ursprünglichen Farben ausgesehen haben. Das Projekt ist Teil einer neuen Microsite, die Klimt gewidmet ist.
Als Quellen dienten unter anderem Zeitungsberichte, in denen die Farben beschrieben wurden, wie z. B. ein leuchtendes Grün für den Himmel in "Philosophie". Außerdem wurden die untergegangenen Bilder mit anderen vergleichen, die etwa zur gleichen Zeit entstanden.
"Das Ergebnis war für mich überraschend, weil wir in der Lage waren, selbst für die Stellen Farben zu bestimmen, zu denen wir keine weiteren Anhaltspunkte hatten. Mithilfe von KI konnten wir glaubwürdige Annahmen treffen, welche Farben Klimt verwendet hat", sagte Dr. Franz Smola, Kurator am Belvedere Museum.