Ständiger Vergleich mit anderen schürt Kaufverhalten – teils ungeachtet der Finanzen

Warum Influencer so häufig Kaufentscheidungen initiieren, deuten weitere Ergebnisse der Studie an. Das Bedürfnis, sich mit anderen zu vergleichen, steigt demnach durch den Konsum von Social Media. Das wirkt sich enorm auf die Selbstwahrnehmung der Nutzer:innen aus. Vor allem Tiktok und Snapchat weisen in dieser Hinsicht eine schlechte Bilanz auf. Nicht nur der Konsum bestimmter Produkte steigt durch soziale Medien, sondern auch die Zahl der kosmetischen Eingriffe. Zu einem solchen haben sich der Umfrage zufolge durch Influencer-Inhalte bereits 20 Prozent verleiten lassen – mehr als durch jedes andere Medium.

„Von wegen Body Positivity. Der Einfluss und Druck der Sozialen Medien auf die Selbstwahrnehmung gerade jüngerer Frauen ist enorm“, sagt „Stylebook“-Redaktionsleiterin Rebecca Stringa in einer Pressemitteilung zum Beauty Impact Report. „Dazu kommt aktuell die steigende Sorge um die eigene finanzielle Situation.“

Diese Kombination kann für viele zum Problem werden: Der Umfrage zufolge haben 25 Prozent der Frauen durch den Einfluss von Influencern schon einmal etwas gekauft, was ihre finanziellen Mittel eigentlich übersteigt. Angesichts dieser Zahlen ist es wenig überraschend, dass von Social-Media-Akteuren animierte Käufe besonders oft bereut werden.

Großes Manko von Influencern: mangelnde Glaubwürdigkeit

Lässt man den sozialen Druck allerdings außer Acht, schneiden Influencer gleich viel schlechter ab. Allgemeine Kaufentscheidungen fällen Frauen nach wie vor häufiger aufgrund von Shopping-Portalen (75 Prozent) oder Zeitschriften (73 Prozent) denn aufgrund von Empfehlungen von Influencern. Der Grund: Letztere werden seltener als glaubwürdig oder authentisch wahrgenommen als klassischere Marketing-Kanäle. Vornehmlich dienen Influencer dazu, sich Tipps im Bereich Beauty einzuholen und sich inspirieren zu lassen.

Zum zweiten Mal hat „Stylebook“ seinen Beauty Impact Report durchgeführt. Insgesamt 1.000 Frauen und Mädchen im Alter zwischen 16 und 79 Jahren wurden in diesem Jahr für die bevölkerungsrepräsentative Untersuchung online befragt.


Autor: Jennifer Caprarella

Jennifer Caprarella begann ihre Karriere in einer Entertainment-Nachrichtenagentur, wo sie direkt nach dem Praktikum die Leitung eines der TV-Ressorts übernahm, und entdeckte als freiberufliche Redakteurin schließlich ihre Affinität für Digital-, Social-Media- und Tech-Themen. Wenn sie nicht von ihrer Heimatstadt München aus in die Tasten haut, treibt sie sich in Londons Theaterhäusern rum oder geht mit Hündin Luna auf Fährtensuche.