FOMA-Trendmonitor:
Online ist doppelt so nachgefragt wie 2020
Die großen Themen im digitalen Werbemarkt: Die cookielose Zukunft, Personalknappheit, amerikanische Konzerne, die die europäische Digitalindustrie abhängen könnten und Wirkungsnachweise.
Pünktlich zur Dmexco legt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. den FOMA-Trendmonitor 2021 des verbandseigenen Fachkreises Online-Mediaagenturen (FOMA) vor. Die Befragten sind sich einig: Online-Werbung boomt, 60 Prozent der befragten Agenturen sehen bei ihren Kunden eine sehr starke Nachfrage. Im Vergleich zu 2020 mehr als eine Verdopplung, laut FOMA spiegelt sich darin die veränderte Marktsituation durch die Pandemie wider. 2020 hatten die Agenturen digitale Werbung lediglich zu 28 Prozent stark nachgefragt und zu 21 Prozent eher unterrepräsentiert gesehen.
Vor allem in den Bereichen Search, Social Media, Video und Addressable TV werden Zuwächse erwartet, aber auch Digital Out-of-Home, Influencer und Instore Advertising könnten künftig wachsen. Was die Branchen betrifft, setzen Ernährung, Touristik, Körperpflege, Computer/Büro sowie der Handel wohl die größten Wachstumsimpulse bezogen auf ihre digitalen Investitionen.
Ein Großteil, 93 Prozent der befragten Agenturen, sehen das Risiko, dass die europäische Digitalindustrie von amerikanischen und perspektivisch auch von asiatischen Konzernen abgehängt wird. 90 Prozent der Befragten sehen die Notwendigkeit, dass die lokalen Medienhäuser zu Zusammenschlüssen und Kooperationen gezwungen sein werden, um sich in diesem Wettbewerb behaupten zu können. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2020 (96 Prozent) etwas gesunken.
Die Zukunft ohne Cookies wird zu einer Zunahme der Anforderungen an die Kompetenz im Management von Daten für alle Marktteilnehmer führen, meinen die befragten Agenturen unisono. Für zwei Drittel der Agenturen ist – wie im Vorjahr – der Werbewirkungsnachweis das relevanteste Thema für die Weiterentwicklung des digitalen Werbemarktes.
Personalknappheit und der „war for talents“ stellt nahezu alle vor Herausforderungen (97 Prozent), ebenso die kaum zu bewältigende Frequenz von Pitches und Reviews (76 Prozent).
Der Report ist bereits zum 15. Mal erschienen, seit 2019 in Kooperation mit der OMG e. V. (Organisation der Mediaagenturen). Die Aussagen der befragten Experten stammen von 19 FOMA-Mitgliedsunternehmen und 20 OMG-Mitgliedern, die über 90 Prozent des digitalen Agentur-Mediavolumens in Deutschland repräsentieren.