Werbe-Tracking:
Amazon rollt "Amazon Attribution" aus
Ihr könnt gerne woanders werben - aber kaufen tun die Leute bei Amazon. Das ist grob zusammengefasst die Botschaft, die Amazon mit seinem neuen Tracking-Tool "Amazon Attribution" vermitteln will.
Amazon rollt ein ein Jahr altes Tool namens "Amazon Attribution" weiter aus. Mit der Lösung können Werbungtreibende tracken, ob Kunden innerhalb von zwei Wochen nach dem Klick einer Anzeige auf Facebook oder Google ein Produkt auf Amazon gekauft haben, meldet Business Insider. Hinter dem Schritt steckt pures Kalkül: Denn wenn die Kunden sehen, wie oft Nutzer auf Amazon kaufen, sind sie auch versucht, da Geld auszugeben, wo sie diese Zielgruppen direkt erreichen - nämlich bei dem E-Commerce-Riesen selbst.
In einem Blog-Post schreibt Amazon, dass aktuell Hunderte von Werbungtreibenden das Tool nutzen würden, das Sales aus Video-, Display-, Such- und sozialen Kampagnen tracken kann. Die hohe Nachfrage ist kein Wunder, denn Marketer suchen verzweifelt nach Lösungen, mit denen sie die Performance ihrer Anzeigen über verschiedene Plattformen nachvollziehen können. Amazon agierte hier immer wie ein Walled Garden Richtung Facebook und Google und teilte wenig Daten mit Werbungtreibenden.
Zwei Agenturmitarbeiter, die das Tool schon getestet haben, bestätigen, dass Amazon damit um größere Werbetöpfe buhlt. Das Unternehmen wolle Retailern anhand konkreter Zahlen zeigen, dass Showrooming inzwischen zum Normalzustand geworden sei. Unter dem Begriff versteht der Online-Händler übrigens, dass Kunden sich anderswo über Produkte informieren und dann bei Amazon kaufen.
Und das tun sie in der Tat, wie die Agenturmitarbeiter beobachteten: So konstatierte ein Händler, der 10.000 Dollar pro Monat in Google Adwords investiert, mithilfe des Tools, dass rund ein Drittel seines Amazon-Umsatzes in Höhe von 100.000 US-Dollar mit Kunden erzielt wurde, die showroomen. Als Resultat schichtete der Amazon-Händler mehr Werbung auf den Marktplatz selbst um. In einem anderen Fall bemerkte eine Hautpflegemarke, dass 17 Prozent der Kunden, die auf ein Google-Banner klickten und dann auf die Markenwebsite gelangten, schlussendlich das Produkt auf Amazon kauften. Auch hier wurden die Budgets zugunsten von Amazon verschoben.