"In Deutschland gibt es eine eher kritische Einstellung, wenn es um die Marktmacht von US-Unternehmen geht", sagt Rausch. Im Markt gebe es ein höheres Interesse selbst eigene Technologie zu bauen. Laut Xandr hat AppNexus hat ein Drittel seines Geschäfts in Europa gemacht. Axel Springer oder GroupM gehören zum Kunden-Portfolio.

"Wir haben zuletzt massiv in Produkt-Entwicklung und Personal investiert", sagt Rausch. Hierzulande betreibt das Unternehmen Standorte in Hamburg und Berlin. "In Deutschland haben wir in diesem Jahr die Mitarbeiterzahl auf 40 verdoppelt, in Europa haben wir 60 neue Kollegen eingestellt und die Teamstärke auf 180 ausgebaut", so Rausch.

Neue Produkte kommen also nur noch unter dem Label Xandr heraus. Wenige Tage vor der Dmexco kündigt das Unternehmen die Sell-Side-Plattform Xandr Monetize an – für Publisher. Rausch verspricht Kunden "noch mehr Kontrolle in der Vermarktung sowie eine erweiterte und effektivere Zusammenarbeit mit Werbekunden und den Nutzern."

Das Produkt umfasst einen Adserver, die SSP sowie Yield-Analytics und schafft die Infrastruktur für zukünftige Kapazitäten im Bereich TV. Die Plattform soll die Prozesse über das gesamte Inventar sowie die verschiedenen Transaktionsarten und über alle Nachfragekanäle hinweg vereinfachen, versprechen die Amerikaner. 

"Xandrs Technologie erlaubt uns eine ganzheitliche Betrachtung und Steuerung der Nachfrage. Insbesondere die effiziente, granulare und transparente Steuerung des Yield Managements wirkt sich positiv auf die Vermarktung unserer Publisher aus", sagt Carsten Schwecke, Vorsitzender der Geschäftsführung, Media Impact.

Xandrs Programmatic OTT bietet laut dem Unternehmen "Compliance und Kontrolle  auf Augenhöhe mit TV-Standards, einschließlich Brand Safety, Frequency Capping und Competitive Separation". Gleichzeitig werde der Wettbewerb um Inventar durch programmatische Einkäufer gesteigert – über Real-Time-Bidding sowie über Deals.


Autor: Ulrike App

ist bei W&V Online für Digitalthemen zuständig. Und das hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun, sondern auch mit ihrer Leidenschaft für Gadgets und Social Media. Sie absolvierte vor ihrer Print-Zeit im Marketing-Ressort der W&V die Berliner Journalisten-Schule und arbeitete als freie Journalistin.