Vermarktung:
W&V-Vermarktercheck 2018: Digital-Vermarkter im Test
Im letzten Teil des Vermarkterchecks hat W&V die Digital-Vermarkter getestet. Sie präsentieren sich sehr unterschiedlich. Am besten schneidet G+J EMS ab.
G+J EMS steht im W&V-Vermarktercheck an der Spitze der Digital-Vermarkter. Die Sales-Tochter des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr überzeugte von insgesamt 13 getesteten Online-Vermarktungs-Unternehmen am meisten. Unter den reinen Digital-Vermarktern, die in einer gesonderten Auswertung analysiert wurden, erzielte United Internet Media die höchste Punktzahl.
Wichtigster Part war auch im Digital-Teil des W&V-Vermarkterchecks die Auswertung von Angeboten, welche die Vermarkter auf eine Anfrage des Schweizer Unternehmens Marry Me und seiner Mediaagentur Plan schickten.
Die getesteten Unternehmen wussten nicht, dass hinter diesem Kundenbriefing nicht nur die geplante Einführungskampagne der Partnervermittlungs-App sondern auch der W&V-Vermarktercheck steckte. Die Offerten wurden im Anschluss vom Münchner Mediaberater Tom Stahl ausgewertet.
In dieser Haupt-Kategorie schnitt Gruner + Jahr mit Abstand am besten ab. Die Bertelsmann-Tochter legte ein geradezu perfektes Angebot vor und erzielte die Höchstpunktzahl. Ein Kunststück, das keinem zweiten Unternehmen im gesamten Vermarktercheck gelang. In der Wertung der integrierten Vermarkter präsentierten auch die Vermarkter Burda Community Network und Media Impact mit sehr guten Ergebnissen.
Auf deutlich geringere Punktzahlen kamen dagegen die reinen Digital-Vermarkter. Deren Rangliste wird von United Internet Media angeführt, Sales-Ableger des Mutterkonzerns von GMX und Web.de.
Während die Vermarktungstöchter der klassischen Medienhäuser überwiegend hohen Aufwand trieben und sich um maßgeschneiderte Angebote für den potenziellen Kunden bemühen, schickten die reinen Onliner nur Offerten von der Stange. "Natürlich funktioniert das Onlinegeschäft anders", urteilt Experte Stahl. "Aber trotzdem machen es sich viele Digitalvermarkter zu einfach. Sie müssten sich mehr um ihre potenziellen Kunden bemühen."
Für Gesamtbewertung hat W&V neben den Angeboten weitere Daten ausgewertet. Analysiert wurde außerdem das Informationsangebot der Webauftritte sowie Kennzahlen zur Mitarbeiterstruktur, die auf Angaben der Vermarkter selbst basierten, in die Wertung ein. Die Punkte für die Marry-Me-Angebote wurden dabei höher gewichtet als die übrigen Kategorien.
Warum einige Vermarkter in der Wertung fehlen
Nicht in der Wertung sind die Vermarkter Burda Forward und IQ Media. Das Angebot der Forward-Schwester Burda BCN enthielt bereits passende Umfelder aus dem Forward-Portfolio. Eine weitere Anfrage wäre unglaubwürdig und unrealistisch gewesen. Der Vermarkter IQ Media legte lediglich eine Offerte für eine Print-Kampagne vor. Deshalb war ein fairer Vergleich mit anderen Digital-Vermarktern nicht möglich.
Einem gesonderten Check unterzog W&V auch die Vermarktungsangebote der beiden Digital-Konzerne Google und Facebook. Die vom Hamburger Digital-Berater Mandar Ambekar entwickelte und durchgeführte Analyse nimmt die Buchtungstools von Google Ads und Facebook unter die Lupe.