Beratung und Einkauf als Säulen

Nach über einem Jahrzehnt im Mediabusiness entschließt sich Stahl, seinen eigenen Weg zu gehen. Das Beispiel eines Bekannten inspiriert ihn dazu, sich selbstständig zu machen. Was früher kurzzeitig TS Medienberatung hieß, ist inzwischen in der Branche unter Agentur Edelstahl bekannt. "Ein besserer Name ist mir nicht mehr eingefallen", sagt Stahl mit einem Augenzwinkern.

Das Geschäftsmodell seiner Ein-Mann-Mediaagentur basiert auf zwei Säulen: der Beratung von TV-Sendern und dem Einkauf sowie der Planung von Werbeplätzen. Kunden wie sein ehemaliger Arbeitgeber Tele 5 oder Goldbach TV setzen auf die langjährige Erfahrung Stahls in Fragen der Marktforschung und Datenanalyse.

"Daten waren immer mein Background", erzählt Stahl, der für die Sender außerdem Excel-Makros programmiert. Damit kreiert er eine wichtige Schnittstelle zu den täglichen Marktforschungsreports. Das Programmieren sei für ihn "wie Kreuzworträtsel lösen", berichtet er.

Der klassische Computernerd, der tagelang in einem fensterlosen Raum an Codes tüftelt, ist Stahl jedoch nicht. Denn er weiß sich und seine Dienstleistungen bestens zu verkaufen. Anders könnte er gegen die Networks kaum bestehen.

Smart TV-Vermarktung als Steckenpferd

Mit der Beratung von Fernsehsendern hat der Vater von drei Töchtern seine Nische gefunden. Während andere TV als veraltetes Medium denunzieren, ist er gerade dabei, die KPIs der digitalen Welt mit Fernsehen übereinzubringen.

Mit Smart TV hat sich die Agentur Edelstahl auf ein aus Vermarkterperspektive noch unverbrauchtes Medium spezialisiert. Inzwischen sind laut Stahl in Deutschland 17 Mio. Fernseher mit dem Internet verbunden. Das entspricht einem Marktanteil von rund 40 Prozent. Für den Fernsehvermarktungs-Experten birgt die neue Hbb TV Technik enormes Potenzial.

Durch Hbb TV könne man bereits schon jetzt das Nutzverhalten genauer messen als mit den konventionellen GfK-Methoden. "Anhand der IP-Adresse sieht man exakt, welche Sendungen in welcher Region geguckt werden", erklärt Stahl und prognostiziert, dass "in zwei bis drei Jahren Targeted  Advertising auf Smart TVs möglich sein wird".

Neben TV zählt Out of Home ebenso zu den "Steckenpferden" der Agentur wie Kino. In Sachen Mediaplanung und Einkauf vertrauen Stahl Kunden wie Media Markt, Saturn und FTI Touristik.

Wenn Stahl mal nicht an seinem Laptop arbeitet, dann sitzt er oft im Sattel seines Mountain-Bikes. Für ihn ein Weg, um abzuschalten und "den Kopf frei zu bekommen". Die knappe Freizeit wird im Hause Stahl übrigens auch sehr dateneffizient geplant. "Meine Frau schickt mir Outlook-Einladungen für die Freizeitplanung", erzählt er lachend. "Sonst vergesse ich vor lauter Arbeit private Vorhaben."

Die ausführlichen Ergebnisse des Vermarkterchecks Print und OOH finden Sie hier.


Autor: Maximilian Flaig

Maximilian Flaig studierte Amerikanistik in München, volontierte bei W&V und schrieb währenddessen auch für die Süddeutsche Zeitung. Der gebürtige Kölner verantwortet die Themenbereiche Performance & Analytics, KI & Tech sowie SEO und hat ein besonderes Faible für Sportmarketing. 


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