Programmatic Advertising:
SpotX wird hundertprozentige RTL-Tochter
Der TV-Konzern RTL hat die bislang fehlenden Prozente seiner Programmatic-Tochter SpotX übernommen. Damit rüstet er sich auch im Kampf gegen Google.
Die RTL-Gruppe hat die programmatische Onlinevideo-Plattform SpotX vollständig übernommen. Der Medienkonzern gab am Mittwoch die Übernahme der verbliebenden 36,4 Prozent der Anteile seiner Tochterfirma bekannt.. Die RTL-Gruppe hatte den Schritt bereits vor rund einem Monat bei der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen angekündigt.
Der Luxemburger Medienkonzern setzt damit seine Investitionen in Ad-Tech-Plattformen fort. 2014 übernahm er bereits die Mehrheit am SSP-Unternehmen SpotX. Zwei Jahre später folgte der Kauf des Bewegtbildvermarkters Smartclip. Beide Unternehmen sollen künftig enger zusammenarbeiten, heißt es in der Mitteilung.
Emanzipation von Google und Youtube
Mit der Komplett-Übernahme von SpotX rüstet sich der Fernsehkonzern auch für den Konkurrenzkampf mit der Digital-Großmacht-Google. Vor wenigen Wochen drohte Matthias Dang, Deutschland-Chef des RTL-Vermarkters IP Deutschland, künftig keine Bewegtbild-Werbeplätze mehr über den Marktplatz der Google-Tochter Youtube anzubieten. Wie RTL suchen auch andere deutsche Medienkonzerne wie ProSiebenSat.1 und Axel Springer derzeit nach Wegen, sich vom Marktführer zu emanzipieren und forcieren den Ausbau eigener oder alternativer Infrastrukturen.
Das 2007 gegründete US-Unternehmen SpotX zählt zu den Pionieren im automatisierten Handel mit Onlinevideo-Werbung. Die Firma mit Hauptsitz in Denver ist eine so genannte SPP – das heißt, sie stellt Bewegtbild-Vermarktern eine programmatische Verkaufsplattform für ihre digitalen Werbeplätze bereit. Die RTL-Tochter ist nach eigenen Angeben zuletzt vor allem in Europa stark gewachsen.