VPRT legt Positionspapier vor:
Wie sich der Privatfunk den digitalen Wandel des Radios vorstellt
Beim Übergang zu digitalen Verbreitungswegen will der VPRT dafür sorgen, dass private Radiosender nicht ins Hintertreffen geraten.
Klare Regeln für die Gattung Hörfunk in einem "Radio-Staatsvertrag", UKW als Übertragungsweg erst einmal beibehalten, privaten Sendern die Parallelverbreitung über DAB+ finanzieren, Begrenzung der ARD-Programme, regionales und lokales Radio auch digital abbilden, Frequenzen gerechter verteilen und für eine bessere Auffindbarkeit von Radio auf digitalen Plattformen und Endgeräten sorgen: All das ist aus Sicht des Privatfunkverbands VPRT nötig, um die Gattung Radio gefestigt in die digitale Zukunft zu führen.
Die Forderungen entstammen dem Positionspapier "Die Top 7 zur Transformation der Hörfunkverbreitung ins digitale Zeitalter". Darin hat der neu gewählte VPRT-Radiovorstand seine Anforderungen an die Zukunft der terrestrischen Radioverbreitung und an DAB+ formuliert. Das Ganze stellt einen aktuellen Beitrag des Berliner Verbands zur Digitalradio-Roadmap des Bundesverkehrsministeriums dar. Auf Basis des Positionspapiers will das Privatradiolager nun weitere Diskussionen mit der Medienpolitik führen.
Aus Sicht des VPRT verschärfen neue Wettbewerber die Lage
Aus Sicht von Radio-Regenbogen-Chef Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT, drängt die Zeit. Die Lage im Radiomarkt in Deutschland sei "dramatisch", der Privatfunk in seinen landesweiten, regionalen oder lokalen Märkten "einem immer höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt", so der Radiomanager mit Blick auf digitale Werberiesen oder aggressive Außenwerber.
Auch prangert Schunk in der Mitteilung vom Mittwoch einmal mehr die Radiostrategie der gebührenfinanzierten ARD an; sie nutze die Digitalisierung für einen "stetigen Ausbau ihrer Jugendangebote auf UKW", lautet Schunks Vorwurf. Ohnehin würde die technische Struktur im digitalen Radio "ausschließlich nach den landesweiten und bundesweiten Bedürfnissen der ARD aufgebaut".
Klaus Schunk schlägt nun vor:
"Wir brauchen einen Runden Tisch mit allen Beteiligten, der ohne Vorbehalte und Vorgaben diese Fragen und Probleme abarbeitet. Wir Private können und wollen uns nicht mit Krümeln der digitalen Übertragungswege, deren technische Machbarkeit in den regional gelebten Räumen noch nicht einmal belegt ist, abspeisen lassen."
Am Ende sollte aus Schunks Sicht für private Radiomacher eine Regulierung stehen, "die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird". Auch finanzielle Unterstützung für die Digitalisierung steht konkret im 7-Punkte-Plan: rund 50 Millionen Euro über zehn Jahre, insgesamt 500 Millionen - finanziert von Bund und Ländern und von den Medienanstalten.