
Volker Lechtenbrink:
Werbeikone der 80er Jahre für immer verstummt
Seine Stimme war so markant, dass sie auch für Hörspiele und Werbung sehr begehrt war. Jetzt ist der Schauspieler, Sänger, Regisseur und Intendant Volker Lechtenbrink im Alter von 77 Jahren gestorben.

Foto: Stefan Muehlenhoff (Ausschnitt)/via Agentur Nicolai
Der Schauspieler, Sänger und Regisseur Volker Lechtenbrink ist tot. Er starb am Montag im Kreise seiner Familie an den Folgen einer schweren Erkrankung, wie seine Agentur und das Hamburger Ernst-Deutsch-Theater mitteilten. Lechtenbrink wurde 77 Jahre alt. Seinen großen Durchbruch feierte er bereits mit 14 Jahren, als er in Bernhard Wickis Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959) einen der sieben Jungen spielte, die kurz vor Kriegsende sinnlos eine Brücke verteidigen müssen. Nach Stationen an Theatern in Hannover, Köln, Berlin, München und Hamburg, folgten zahlreiche Fernsehauftritte ("Derrick", "Ein Fall für zwei"). In den 70er Jahren startete Lechtenbrink seine Karriere als Musiker und Moderator ("Leben, so wie ich es mag"). In diesen Jahren startete auch seine Karriere als Werbetestimonial.
Lechtenbrink wurde am 18. August 1944 als Sohn eines Angestellten in Cranz/Ostpreußen geboren, wuchs aber in Bremen und Hamburg auf, wohin es ihn als Flüchtlingskind verschlagen hatte. Bereits mit acht Jahren übernahm er Sprechrollen im NDR-Kinderfunk. Nach seinem Auftritt in "Die Brücke" absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie beim privaten Hamburger Schauspielstudio Freese. Bereits mit 26 Jahren hatte er rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt. "Ich habe alles gespielt: vom Mörder bis zum Liebhaber, vom Verbrecher bis zum Komiker", sagte er in einem dpa-Interview zu seinem 70. Geburtstag.
Bekannt wurde Lechtenbrink auch durch seine unverwechselbare sonore Stimme: Als Synchronsprecher setzte er sein rauchiges Timbre unter anderem als deutsche Stimme von Kris Kristofferson und Burt Reynolds ein. 1995 kam noch der Job des Intendanten bei den Bad Hersfelder Festspielen hinzu, 2004 übernahm er für drei Jahre die Leitung des Hamburger Ernst-Deutsch-Theaters.
Seinen bekanntesten Einsatz in der Werbung hatte Lechtenbrink in den Spots für Caro Landkaffee (Nestlé). Der Song "Ich mag" von 1981 bildete die Grundlage der Caro-Spots. Die Marke, 1954 gegründet, gibt es zwar noch, aber aufgrund sinkender Nachfrage schloss Nestlé 2018 eine der deutschen Produktionsstätten in Ludwigsburg.