Welche Retter am Horizont von "Gottschalk Live“ auftauchen
Kreativ-Mann Markus Peichl wird Redaktionsleiter bei Thomas Gottschalks ARD-Vorabend-Talk. Andere Promis aus dem In- und Ausland bleiben regelmäßige Gäste – um das Quotentief von "Gottschalk Live“ doch noch zu überwinden...
Markus Peichl soll es richten: Die ARD holt Kreativ-Mann Peichl, um als Redaktionsleiter die Vorabend-Talkshow "Gottschalk Live" zu retten. Das Redaktionsteam bestätigt auf Anfrage von W&V Online einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch. Zum 1. März heuert der einstige Redaktionsleiter beim ARD-Talk "Beckmann" und frühere "Tempo"-Chefredakteur bei der Berliner Grundy-Entertainment-Redaktion um Entertainer Thomas Gottschalk an. Der Österreicher Peichl, der auch maßgeblich am Print-Kreativpreis Lead Awards beteiligt ist, leitet derzeit eine Kunstgalerie in Berlin. Die ARD verkündet am Mittwoch, Peichle soll "Gottschalk Live" langfristig konzeptionell "näher an den Zuschauer binden".
Doch nicht genug der Unterstützung. Comedian Oliver Kalkofe, derzeit mit dem Revival seiner Kultshow "Kalkofes Mattscheibe“ in aller Munde und auch Gast in vielen Talkshows wie etwa am Dienstagabend im ZDF bei Monika Grubers Medien-Satire-Premiere "Leute, Leute!“ und danach bei "Markus Lanz“, ist weiterhin regelmäßig bei "Gottschalk Live“ zu Gast. Er steuert donnerstags als Kino-Kolumnist seinen Anteil an der Show bei, die nach einer starken Premiere Ende Januar um Zuschauer ringt und sich derzeit um die fünf Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum einpendelt.
Weiterhin setzt Thomas Gottschalk auf internationale Stars in seiner Sitzecke, die er anfangs gar nicht so sehr zum Einsatz bringen wollte. Am Mittwochabend nimmt voraussichtlich Jerry Hall, Model-Legende und Ex-Frau von Mick Jagger, im Berliner Studio Platz.
Eine interessante Analyse von "Gottschalk Live" liefert aktuell die Media-Agentur Jäschke Operational Media in ihrem monatlichen "JOM-Report". Dort schreibt das Team über den Wechsel Gottschalks vom ZDF-Flaggschiff "Wetten, dass...?" in die "Todeszone" der ARD : "Von der samstäglichen 1A-Lage in die tagesgeschäftliche Flaute des Vorabends, hochemotionales Premium gegen knallharte Kalkulation, ohne Show, ohne Wetten, ohne Musik. Alles, was die Marke zuvor versprach und in der Rezipientenerwartung widerspiegelte, fällt weg und ein vollkommen neues Produkt wird aufgesetzt. Und da soll der Zuschauer nicht verwirrt sein? Auch wenn die jüngsten Sendungen erkennen lassen, dass Gottschalk langsam bei sich und dem neuen Format anzukommen scheint und stetig am Konzept seiner Show arbeitet: Ob es letztendlich reichen wird, darüber entscheiden sein langer Atem und der Budgettopf der ARD."
Gottschalk selbst lässt den Kopf nicht hängen. Die ARD zitiert ihn am Mittwoch so: "Ich kämpfe für dieses Format und freue mich, dass dabei ab jetzt Markus Peichl an meiner Seite sein wird."