Ehemalige Dmexco-Macher:
Was Christian Muche und Frank Schneider mit D:Pulse vorhaben
Die langjährigen Dmexco-Macher Christian Muche und Frank Schneider wollen die Züricher Business-Konferenz D:Pulse zu einer internationalen Kongress-Marke ausbauen. Bereits 2020 sollen Ableger in Wien, Berlin und Tokio stattfinden.
Die ehemaligen Dmexco-Chefs Christian Muche und Frank Schneider wollen die Schweizer Digital-Konferenz D:Pulse zu einer internationalen Kongress-Marke ausbauen. Im kommenden Jahr sollen weitere D:Pulse-Konferenzen in Berlin, Wien und Tokio stattfinden, kündigt Initiator Christian Muche gegenüber W&V an. Mittelfristig streben die Kongress-Macher außerdem Ableger in Shanghai und den USA an.
"Die Idee ist, nationale und internationale Kontakte zusammenzubringen", erklärt Muche. "Wir gehen dafür in die Märkte, wo Innovation stattfindet". Mittelfristig strebt das Duo "eine Handvoll" Veranstaltungen in Europa, Asien und den USA an.
Muche und Schneider waren bereits 2017 als Gesellschafter bei der Züricher Digital-Konferenz eingestiegen. Dieses Engagement führte zum Zerwürfnis mit den Veranstaltern des Kölner Großevents Dmexco, den beide über viele Jahre aufgebaut und geleitet hatten. Die Veranstalterin Koelnmesse kündigte den damaligen Dmexco-Chefs und warf ihnen vor, mit ihrer Schweizer Beteiligung gegen Wettbewerbs-Auflagen zu verstoßen.
Im folgenden Rechtsstreit gewann Muche und Schneider alle Prozesse und einigten sich schließlich mit der Koelnmesse auf einen Vergleich. Inzwischen haben sie die Veranstalterfirma vom Schweizer Branchenverband für Digitalwerbung IAB mehrheitlich übernommen und dem D:Pulse-Kongress ein neues Konzept verpasst. Die erste Konferenz unter ihrer Federführung findet am 21. August in Zürich statt.
Berliner Kongress im Sommer 2020
Die Berliner Veranstaltung werde "vor oder nach der Sommerpause 2020 stattfinden", verrät Muche. Das hänge auch von der Entscheidung für eine Location ab.
Wollen Muche und Schneider damit die von ihnen einst erfundene Dmexco angreifen? Muche dementiert das deutlich. "Wir machen keine neue Dmexco. D:Pulse verfolgt einen völlig anderen, innovativeren Ansatz, als einmal im Jahr ein Mega-Event zu organisieren." Die Dmexco und auch der in den letzten Jahren immens gewachsene Hamburger Branchentreff Online Marketing Rockstars seien Großveranstaltungen, betont Muche.
D:Pulse dagegen habe eher einen umfassenderen Fokus. "Die Anforderungen der Unternehmen werden immer differenzierter, die der Konsumenten immer komplexer Ein einziger großer Event kann thematisch gar nicht alles abdecken. Zudem ziehen sich Unternehmen immer mehr von Messen zurück und investieren in Formate, die nachhaltigere Kontakte versprechen."
Philip Morris wird Partner
Muche und Schneider setzen mit D:Pulse außerdem eher auf überschaubare Größenordnungen mit Teilnehmerzahlen um 1000 Besucher. Der entscheidende Unterschied aber sei: "Wir haben keinen klassischen Messeteil und planen auch keinen". Stattdessen können sich Unternehmen als Partner auf den Kongressen präsentieren. Eine erste Kooperation wurde bereits mit dem Tabakkonzern Philip Morris geschlossen.
Inhaltlich soll es bei D:Pulse um die großen übergreifenden Themen der Digitalisierung gehen. Die Folgen der digitalen Disruption für den Alltag der Konsumenten und Unternehmen stehen im Mittelpunkt, aber auch gesellschaftliche Diskurse wie Nachhaltigkeit und Diversität. Marketing- und Kommunikationsprofis sollen dennoch konkrete Anregungen für ihre Arbeit mitnehmen können. "Wir gehen zwar auf eine Metaebene, brechen diese Themen aber dann auf Marketing, Media- und Kommunikationsthemen herunter", erklärt Muche. Er ist überzeugt: "Es gibt ein großes Bedürfnis dafür, diese Zusammenhänge besser und innovativer zu erklären".