Warum Sky-Chef Brian Sullivan sein dickes Gehalts-Plus verdient hat
Deutlich mehr als drei Millionen Euro hat Brian Sullivan 2011 laut Geschäftsbericht eingesackt – in einem Jahr, nach dem Sky in vielen Bereichen besser dasteht...
Ein dickes Abo-Plus, mehr Umsatz, bessere Imagewerte und deutlich niedrigere Kündigungsraten nach einer sehr langen Durststrecke – das macht sich für Sky-CEO Brian Sullivan bezahlt: Der Konzernchef hat inklusive langfristiger Bezüge im vergangenen Jahr rund 3,3 Millionen Euro verdient - fast 300.000 Euro mehr als 2010. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den die Pay-TV-AG am Donnerstagvormittag öffentlich gemacht hat. "2011 erreichten wir eine Reihe wichtiger Meilensteine auf dem Weg in eine profitable Zukunft", schreibt Sullivan seinen Aktionären. Es sei aber noch viel zu tun. 2013 peilt der Konzernlenker, der zuvor für den Sky-Großaktionär Rupert Murdoch beim britischen Pendant BSkyB gewirkt hat, operativen Gewinn an.
Doch wichtige Hürden sind nach knapp zwei Jahren unter der Führung von Sullivan genommen – wie die Zahlen für 2011 offenlegen, die Sky Deutschland bereits Anfang Februar mitgeteilt hat. Der Pay-TV-Anbieter hat Ende vergangenen Jahres erstmals die wichtige Marke von drei Millionen Abonnenten übersprungen. Knapp 360.000 zahlende Kunden sind neu hinzugekommen. Auch wenn die Zahlen noch wie erwartet rot sind: Unterm Strich steht ein Verlust von rund 277 Millionen Euro, der im Vergleich zum Vorjahresminus in Höhe von 407,6 Millionen Euro deutlich geringer ausfällt. Der Umsatz hat um 17 Prozent auf 1,139 Milliarden Euro zugelegt. Nach einer lang anhaltenden Krise im Nachgang zum Eklat um geschönte Abozahlen beim Sky-Vorgänger Premiere hat Sullivan in letzter Sekunden die Kurve gekriegt - ohne die Nerven zu verlieren.
Noch ein Blick nach vorne in der These, wonach der Sky-Lenker seine Gehalts-Boni durchaus verdient hat (auch wenn ein solches sattes Einkommen eher bei den wahren Umsatzriesen in der Industrie gezahlt wird). Sullivan stellt Sky für den Bieterkampf um die wichtigen TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga strategisch sehr geschickt auf. Wichtige neue Geschäftsfelder wie HD oder mobile TV-Offerten kommen an und werden unter seiner Führung sukzessive ausgebaut. Programmeinkäufe werden offensichtlich stärker denn je nach Kosten-Nutzen-Rechnung abgewogen, in den Film-Stock wird dennoch investiert.
Wie eine Meldung vom Donnerstag zeigt: Überraschungshits wie etwa der Kino-Knüller "Ziemlich beste Freunde“ oder das hoch gelobte George-Clooney-Drama "Ides of March" werden künftig auch bei Sky zu sehen sein. Möglich machen es neue "Multiplattform-Verträge“ mit den drei deutschen Filmanbietern Splendid, Telepool und Tobis über einen Zeitraum bis 2014. Will heißen: Die exklusiven Abo-TV-Rechte an rund 30 Filmen sind umfassend auf allen Sky-Plattformen einsetzbar. Möglich ist so die lineare Verbreitung auf allen Sky-Filmsendern, zusätzlich exklusive SVoD- sowie Video-on-Demand-Rechte zur Nutzung über Sky Anytime, Sky Select und Sky Go inklusive iPhone.