Radio bereitet sich auf Programmatic Advertising vor: "2016 - Programmatic Audio Launch".
Nicht, dass die RMS glaubt, bereits in Kürze den Mediaeinkauf auch in der Gattung Audio komplett automatisieren zu müssen. Das nicht. Aber Ruckerts Mannschaft beschäftigt sich mit dem Trend, der aus den USA nach Deutschland schwappt - und im kommenden Jahr bereits gut 20 Milliarden an Werbe-Dollars in Übersee umsetzen soll. Das wurde in München deutlich. Zusammen mit einem ausgewählten Agenturpartner arbeitet die RMS an einem Pilotcase zum Thema und am Einsatz von Programmatic Buying, von dem sich Florian Ruckert vor allem verspricht, das Medium Audio für Kunden leichter buchbar zu machen. "Wir gehen davon aus, das erste Angebot in 2016 machen zu können", erklärte der RMS-Chef in München. Wobei dem Echtzeithandel mit Audio-Mediadaten noch auf Jahre Echtzeitdaten fehlen würden. Die RMS ließ das Jahr 2016 in einer Grafik so darstellen:

Free WiFi und Smart Homes führen Radio mehr Hörer der Generation Kopfhörer zu.
Das Smartphone als Multiempfänger setzt sich immer mehr durch und junge Nutzer - "Generation Kopfhörer" - greifen zuhause wie unterwegs sehr stark auf Audioangebote zurück. Tendenz steigend, zumal das kostenlose Streaming an immer mehr Orten mit Free WiFi (Städte, Züge, Busse, Hotels, Flugzeuge) zunehme, wie die RMS in München festhielt. Laut dem Webradiomonitor von BVDW und BLM spielt auch die Vernetzung in den Smart Homes der Gattung Funk in die Hände: Immer mehr würde über das vernetzte TV-Gerät mit der edlen Soundanlage Radio gehört, hieß es. Und: Dem TV würden die Jungen verloren gehen, wohingegen Audio mehr Fans der mobilen Generation Kopfhörer gewinnen würde.

Audio wird bei mobilen Menschen immer wichtiger und Radio spricht mit der "Digital Audio-Society" eine sehr konsumrelevante Zielgruppe an.
Untersucht hat dies Forscherin Barbara Evans von Facit Media Efficiency. Die Ergebnisse der Studie "Age of Ears" fasste die Geschäftsführerin so zusammen: Audio ist überall! Rund 41 Millionen Menschen in Deutschland nutzen ihre mobilen Endgeräte sehr intensiv, vor allem zum Hören. Die digitale Audionutzung werde dabei zur "Verlängerung des rechten Arms", so Evans. Diese Zielgruppe - immerhin zwei Drittel der deutschen Bürger über 14 Jahren - nutze mindestens ein digitales Audioangebot, sei auch im Kopf sehr mobil, werbeaffin, aufgeschlossen gegenüber allen Medien. Barbara Evans: "Die Kombination aus Werbung in Audio und Klassik ist bei dieser Zielgruppe richtig und wichtig."

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack für Besucher von "RMS on Tour", wenn die Hamburger in den kommenden Wochen in Düsseldorf (10. November), Hamburg (18. November), Berlin (24. November) und Frankfurt (26. November) Halt machen - und Timo Wopp für sich sprechen lassen ...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.