News Corp.:
Warum Murdoch jetzt die Mehrheit an Sky übernimmt
Sky meldet mehr Kunden denn je - und die Übernahme weiterer Anteile durch Rupert Murdoch, der jetzt "Mehrheitseigner" heißt...
Eines muss man Medienmilliardär Rupert Murdoch lassen: Er versteht sich auf den richtigen Zeitpunkt. Fünf Jahre nach seinem Einstieg beim damals hoch defizitären Premiere übernimmt er jetzt die Mehrheit des Pay-TV-Unternehmens, das er zu Sky Deutschland umgewandelt hat. Der 81 Jahre alte Unternehmer kauft über eine Tochter seines Medienimperiums News Corp für knapp 400 Millionen Euro weitere Anteile des Münchner Konzerns. Er sichert zudem einen Bankkredit ab und verlängert ein Gesellschafterdarlehen, wie Sky am Montag mitteilt. Damit wird Murdochs mittelbarer Anteil von knapp unter 50 nun auf 54,5 Prozent steigen.
Dem Unternehmen fließen durch eine Kapitalerhöhung in zwei Schritten fast 450 Millionen Euro zu – mehr Spielgeld also für weitere Investitionen. Zudem sichern sich die Münchner neue Bankkredite über 300 Millionen Euro. Mit dem Geld zahlt Sky Deutschland alte Darlehen zurück. "Unsere neue langfristige Finanzstruktur gibt uns nun die Möglichkeiten und den Spielraum, Sky als Unternehmen weiter zu entwickeln und unsere Strategie umzusetzen", sagt Sky-Chef Brian Sullivan.
Die Mehrheitsübernahme durch Murdoch zu diesem Zeitpunkt kommt nicht unerwartet: Nachdem das Münchner Finanzamt im November entschieden hat, dass milliardenschwere Steuergutschriften des Unternehmens bei einer möglichen Übernahme nicht verfallen, ist immer wieder über diesen Schritt spekuliert worden. Zudem stehen die Zeichen auf Gewinn: Die Zahl der Kunden ist 2012 kräftig um zwölf Prozent auf 3,363.000 Millionen Kunden gestiegen. HD ist Zugpferd – dort meldet die AG 540.000 neue Kunden (plus 56 Prozent). Im zweiten und dritten Quartal 2012 verdiente der Sender zumindest operativ sogar Geld, auch wenn unterm Strich noch rote Zahlen blieben. Noch offen ist, ob Sky auch im gesamten Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) möglicherweise einen Gewinn verbuchen kann. Die Bilanz für 2012 legt der Sender Ende Februar vor.
Für 2013 hat sich Sanierer und CEO Brian Sullivan, der den Konzern in den vergangenen zwei Jahren positiv im Sinne Murdochs drehen und auch persönlich davon profitieren konnte, den operativen Gewinn zum Ziel erklärt. Wann auch unter dem Strich Geld in den Kassen der Münchner bleibt – das lässt der Sky-Lenker bisher offen. Aber Gewinne sind in Sicht und Murdoch dürfte endlich von seinem Engagement in Deutschland profitieren. Wenn das aber irgendwann der Fall sein sollte, wird Murdoch dank des höheren Anteils auch mehr davon haben.