Launch:
Telekom-Projekt Tripdiscover: Algorithmen für diffuse Reisewünsche
Die Telekom will Bewegung in den Reisemarkt bringen: Tripdiscover tritt als Technologie-Alternative zum Reisebüro-Besuch an.
Mit dem offiziellen Launch von Tripdiscover enthüllt die Deutsche Telekom das nächste Online-Projekt, mit dem der Riese neue Konzepte und Technologien für sich austestet. Die Plattform soll das Online-Reisesegment ein wenig aufmischen. "Wir haben einen recht erfolgreichen Reise-Channel bei T-Online. Aber wir haben eine Reihe von Überlegungen angestellt, was sich in diesem Segment anders machen ließe", sagt Ralf Baumann, Leiter Portal bei der Telekom. Konkreter: "Es gibt viele Buchungsmaschinen, die aber relativ starr sind und überhaupt keine Beratung bieten." Hier setzt Tripdiscover an.
Im Unterschied zu gängigen Reiseportalen erfordert die Plattform keine genaue Zielangabe, sondern bietet den Nutzern sechs Rubriken, über die sie filtern können. Das soll diffuse Reisewünsche auffangen - nach dem Schema "ins Warme, mit Meer, höchstens drei Stunden fliegen". Dazu schlägt die Site dann redaktionell ausgewähltes Bildmaterial zu passenden Zielen samt Kurzbeschreibung vor. Für diese können Nutzer dann angeben, ob sie dort bereits waren oder dort hin wollen. Über die Facebook-Integration lassen sich dann, so sie das wollen, diese Infos mit den Freunden teilen. So können diese Feedback und Tipps zu den interessanten Reisezielen geben.
"Wir wollen mittels Technologien – Big Data, Relevanzalgorithmen und Crowdsourcing – den Nutzern etwas Neues anbieten. Nicht nur das verkaufen, von dem sie schon genau wissen, dass sie es haben wollen", fasst Baumann zusammen. Je mehr Menschen die Plattform verwenden, um so besser soll sie die Nutzerpräferenzen erkennen und passende Vorschläge unterbreiten.
Für die Telekom ist Tripdiscover keine Konkurrenz zu klassischen Reiseportalen, mit diesen will das Unternehmen sogar kooperieren. Tripdiscover soll für sie einen vorgeschalteter Partner darstellen. Das Ziel ist ein anderes: "Unsere Konkurrenz ist eher der klassische Reisebüromarkt", erklärt Baumann. "Wir wollen es überflüssig machen, dass Sie das Haus verlassen müssen, um eine Reise zu buchen." Und gleichzeitig sammelt der Konzern weitere Erfahrungen über die Verbindung von Algorithmen, Social Media und eigenen Inhalten.