Mediennutzung:
Studien zum Second Screen: Für jeden etwas dabei
Online-Vermarkter gegen TV-Sender: Was sie in ihren Studien zum Second Screen herausfinden.
Die Verbreitung von Smartphones und Tablets hat die TV-Nutzung verändert - darüber sind sich die beiden Vermarkter-Lager zumindest einig. Doch wenn es um die Erstellung von Studien geht, dann kommen TV- und Web-Vermarkter zu unterschiedlichen Interpretationen. Was vor den Bildschirmen passiert, wollen aber alle herausgefunden haben:
"Second Screen erweist sich als probates Mittel gegen Zapping", ist das Fazit der neuesten Untersuchung zu dem Thema. Sie stammt von dem Marktforschungsinstitut Interrogare, das im Auftrag der ProsiebenSat.1-Tochter SevenOne Media den zweiten sogenannten "Mobile Barometer" erstellt hat. Die Untersuchung bestätigt frühere Studien-Ergebnisse, wonach der Second Screen dazu einlädt, sich intensiver mit dem TV-Programm auseinanderzusetzen und die Zuschauer oft auch erst auf bestimmte Programminhalte aufmerksam macht. Richtig eingesetzt unterstützt der Second Screen also den Fernsehkonsum
Klingt gut. Außerdem liefert die Studie Argumente für die Schaltung von TV-Spots: 41 Prozent der Tablet-Nutzer recherchieren demnach zu Produkten aus der Werbung, bei den Smartphone-Nutzern sind es 20 Prozent.
Das Thema Second Screen lässt sich aber auch aus einem anderen Blickwinkel untersuchen: Die Web-Vermarkter Interactive Media und United Internet Media haben eine Studie in Auftrag gegeben, die einen ganz anderen Tenor hat. Unter dem provokanten Titel "Catch Me If You Can" heißt es dort: "Den First Screen gibt es nicht." Die Beschäftigung mit Smartphone, Tablet oder Laptop erfolge demnach häufig ohne Zusammenhang zwischen den einzelnen Medien. Die qualitative Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Mehrfach-Nutzer sich vor allem ihrem Laptop oder Smartphone widmen – und in erster Linie, um E-Mails zu schreiben. "Der First Screen ist jeweils der Screen, der gerade die Hauptaufmerksamkeit des Nutzers erfährt", definiert Marianne Stroehmann, Geschäftsführerin von Interactive Media. Und offenbart damit, dass es auch bei dieser Studie vor allem darum geht, Argumente für die eigenen Werbeformate zu finden.
Die Veränderungen durch den Second Screen beschäftigt die Branche, bringt neue Sender nach Deutschland und etabliert neue Formate. Sie sind sowohl für TV- als auch für Web-Vermarkter wichtig - abzulesen an erwartbaren Studienergebnissen.