Neues Konzept:
So will die Apotheken Umschau zur Love Brand werden
Das Apotheken-Magazin kommt ab Oktober mit einem neuen Konzept: frische Rubriken, neuer Look, mehr Crossmedialität.
Die Apotheken Umschau hat als Gesundheitsmagazin eine lange Geschichte: Das Heft aus dem Wort & Bild Verlag in Baierbrunn, das Apotheken bezahlen und ihren Kunden kostenlos anbieten, erscheint seit 1956. Aktuell hat das 14-täglich erscheinende Apotheken-Magazin, das eine verkaufte Auflage von knapp neun Millionen Exemplaren erzielt, eine Reichweite von rund 26,7 Prozent.
Doch der Apothekenmarkt verändert sich ebenso wie die Medienlandschaft, bei der im Segment auch neue Mitbewerber wie Burdas MyLife mitspielen. Und so war es an der Zeit, das Heft zu überarbeiten, sagt Dennis Ballwieser, Geschäftsführer des Verlags: "Wir schärfen unser Profil. Die Apotheken Umschau wird interaktiv, vielfältig und crossmedial." Eine "Love Brand" wolle man werden. Mit dem Burda-Konkurrenten habe der Relaunch nichts zu tun, betont Ballwieser – die Pläne für den Umbau dafür gebe es schon deutlich länger.
Zwei Jahre Vorbereitung
Seit zwei Jahren haben Chefredakteur Hans Haltmeier, Art Direktorin Silvia Dreyer und ihr Team an dem neuen Konzept gearbeitet – nun ist es soweit: Am 1. Oktober kommt die runderneuerte Apotheken Umschau auf den Markt; mit neuen Rubriken, einem veränderten Layout und einer neuen Heftstruktur, die flexibler sein soll als bisher.
Das Thema Prävention bekommt deutlich mehr Gewicht: In der Rubrik "Dranbleiben" werden die Leser künftig in Form von Serien beim Erreichen von Gesundheitszielen begleitet. Zum Auftakt geht es darum, fünf Kilometer zu laufen, demnächst soll dann beispielsweise der übermäßige Konsum von Zucker reduziert werden.
Neu sind weiterhin die Rubriken "Leserfrage", in der das Publikum in direkten Dialog mit der Redaktion treten kann, "Unter uns", in der die Mitarbeiter des Titels sich und ihre Arbeit vorstellen, sowie mehr Selbsttests, Umfragen und Mitmachaktionen.
Auch neue Zielgruppen will Haltmeier künftig stärker erreichen. Die Männer etwa: Auf den Seiten "Männersache" werden spezifische Themen für sie behandelt – auf gestalterisch eher "lockere" Art, etwa mit Comic-Elementen.
Da das Thema Gesundheit in den Medien ebenfalls einen immer größeren Stellenwert einnimmt, wurde auch die Rubrik "Medien" neu ins Blatt aufgenommen: Hier werden Berichte über TV-Beiträge, Bücher, Filme oder Streamingdienste angefeatured, ebenso wie die Präsentation der eigenen Digitalangebote.
Stichwort Digital: Die Crossmedialität soll deutlich intensiviert werden, indem die Inhalte stärker verbunden und gekoppelt werden. Und auf dem jeweils passenden Kanal verbreitet: im Heft, auf der Website oder in den Sozialen Medien (Facebook, Instagram, YouTube). Ergänzt wird die Strategie von einer crossmedialen Kampagne, zu der unter anderem auch ein TV-Spot unter dem Motto "Fürsorge" zählt.
All das wird in einem neuen Look präsentiert, der mehr Platz für unterschiedliche Stilformen lassen will als bisher. So sollen sich die Infografiken, ein zentrales Element des Magazins, künftig auf das Wesentliche konzentrieren: Eine "moderne Darstellung in einheitlichem leichteren Stil" soll komplexe medizinische Themen leichter verständlich machen und den Lesern so den Zugang zu den Informationen erleichtern.
Die Bildsprache wurde ebenfalls aufgefrischt. Das Heft-Logo wird leichter in der Gestaltung, der weiße Rand auf dem Cover verschwindet. Das Bildmaterial für den Titel wird künftig ausschließlich in Eigenproduktionen entstehen – auch, um eine größere Authentizität herzustellen.
Gesundheitsthemen sprechen neue Zielgruppen an
Einfach hat sich das Team den Umbau, dem eine ausführliche Marktforschung voranging, nicht gemacht, so Ballwieser: "Es ist sehr schwer, einen Titel, den 19 Millionen Menschen lesen, zu verändern." Das neue Konzept soll sowohl das bestehende Publikum halten, aber auch neue Schichten ansprechen.
Denn: Das Bewusstsein für Gesundheit werde allgemein größer, die Menge der Informationen zugleich aber immer unübersichtlicher. Da sei das Bieten von Orientierung entscheidender denn je zuvor. Und zwar für alle Altersgruppen, so Chefredakteur Haltmeier: "Man sollte die Zielgruppe nicht übers Alter definieren." Wer Probleme wie etwa eine chronische Krankheit hat, kann durchaus auch schon ab 30 Jahren zum Publikum zählen.
Gerade auch für diese jüngeren Leser arbeite man bereits an weiteren neuen Formaten, verrät Ballwieser: Zum Ende des Jahres will die Apotheken Umschau erstmals auch Audio-Angebote starten.