Jeder Sechste bislang gerüstet:
So läuft es mit der Umstellung auf DVB-T2
3,4 Millionen Haushalte müssen bis Ende März mit dem Aus von DVB-T eine Entscheidung treffen. Nur 15 Prozent haben schon einen Receiver fürs neue Antennen-TV DVB-T2 HD.
Für den TV-Empfang über die digitale Antenne stehen Ende März große Veränderungen an: DVB-T wird ausgeknipst, DVB-T2 HD ist angesagt. Doch bislang sind laut Erhebungen des Marktforschers GfK nur 15 Prozent der rund 3,4 Millionen betroffenen Haushalte in Deutschland technisch ausgerüstet.
Die Deutsche TV-Plattform sieht als Lobbyverband die Umstellung dennoch "auf gutem Weg". Darunter seien eine Menge Zweit- und Drittgeräte erfasst, sagte Vorstandsvorsitzender Andre Prahl. In Relation gesehen sei das schon einmal eine ganze Menge. Denn nur rund 1,5 Millionen Haushalte dürften das terrestrische Signal auch primär auf ihrem Erstgerät nutzen. "Wir sind guten Mutes, alles ist 'on track'", sagte Prahl der Nachrichtenagentur "dpa".
Zur Erinnerung: In der Nacht zum 29. März stellen die TV-Sender zunächst in den Ballungsräumen ihre terrestrische Ausstrahlung auf den neuen weiterentwickelten Standard DVB-T2 HD um. Für den Empfang benötigen die Verbraucher dann ein neues Empfangsgerät, sofern es nicht bereits im Fernsehgerät integriert ist.
Die Deutsche TV-Plattform - sie informiert im Netz umfassend - vergibt auf Antrag ein grünes Logo an die Hersteller jener Receiver, die etwa auch den richtigen Codierungs-Standard unterstützen und damit zukunftssicher sind. "Der hohe Anteil verkaufter Receiver mit grünem Logo zeigt, dass die Aufklärungsarbeit von Sendern, Plattformbetreibern und der Deutschen TV-Plattform auf fruchtbaren Boden fällt", so Prahl. 80 Prozent der Kunden hätten im Dezember Set-Top-Boxen mit grünem Logo "DVB-T2 HD" gekauft.
Neuer Receiver oder lieber gleich neuer Empfangsweg?
Laut Erhebungen der GfK wurden im Dezember 2016 rund 79.000 Empfänger für das neue DVB-T2-Signal verkauft, darunter 63.000 mit dem grünen Logo. Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr etwa 213.000 solcher DVB-T2-HD-fähigen Receiver verkauft. Sie empfangen über das neue Signal TV-Sendungen in HD-Qualität.
Neu ist: Die Receiver verfügen über einen Steckplatz für eine Entschlüsselungskarte oder können entsprechend erweitert werden. Denn mit der Umstellung werden künftig die privaten Sender ihr Signal nur noch in HD ausstrahlen und dafür eine Gebühr erheben. Ab dem 1. Juli fordert Freenet TV im Rahmen der Aufnahme des DVB-T2-Regelbetriebs 69 Euro pro Jahr für die verschlüsselten Privatsender ein. Verwalten wird die Einnahmen das von Freenet übernommene Media Broadcast.
Freenet wirbt derzeit massiv für den Umstieg. Doch die Bürger werden aufrund der technischen Entwicklungen vor die Alternative gestellt: neuer Receiver oder lieber gleich neuer Empfangsweg? Zumal sich diverse Anbieter als Alternativen zum künftigen digitalen Empfang via Antenne positionieren.
Den Vorteil "mobil" soll beispielsweise auch die neue Offerte Giga TV mitbringen, den Netzbetreiber Vodafone – eigentlich als letzter seiner Art – in Kürze starten wird. Als App genutzt, sind für 9,99 Euro pro Monat Free-TV, aber auch der Zugriff auf Mediatheken, Streamingofferten und das VoD-Portal Maxdome im Preis inbegriffen.
ps/dpa