Studie:
So entwickelt sich die Mediennutzung
Neue Anbieter wie Netflix & Co kommen bei den Sehern an - doch auch lineares TV wird weiter intensiv genutzt.
Ständig und überall Medieninhalte abrufen - das ist dank der Digitalisierung längst zur Normalität geworden. Und die Menschen nutzen diese Möglichkeit zunehmend: In der Zielgruppe der 14- bis 69-Jährigen wird lineares Fernsehen mehr als vier Stunden täglich gesehen. Danach folgt Radio, auf Platz drei liegt die inhaltliche Internetnutzung, bei der Onlinevideos den größten Anteil haben.
Zu diesen Resultaten kommt die aktuelle Ausgabe des "Media Activity Guide", die der ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media jährlich herausgibt. Die repräsentative Studie bildet die Nutzung aller Mediengattungen ab und nimmt zudem die Bewegtbildnutzung über alle Kanäle hinweg unter die Lupe.
Neue Gewohnheiten dank Smart-TV
Fest steht: Das klassische Fernsehen erleidet nicht nur Nachteile durch das größer werdende Angebot, das insbesondere dank Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon rapide zunimmt. Gerade durch die wachsende Verbreitung von Internet-tauglichen Smart-TV-Geräten steigt der Abruf von Online auf dem klassischen BIldschirm: Während 2015 noch zehn Prozent der Nutzung von kostenlosen Onlinevideos dort stattfanden, sind es aktuell bereits 23 Prozent. Parallel zählt TV-Content von linearen Sendern bei den Online-Video-Plattformen zu den beliebtesten Inhalten.
Es gibt allerdings durchaus Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen: Die 50- bis 69-Jährigen schauen täglich 360 Minuten Bewegtbild, überwiegend im linearen Fernsehen. Die anderen Kanäle spielen in dieser Altersgruppe kaum eine Rolle.
Bei den Jüngsten der Analyse, den 14- bis 29-Jährigen, liegt die Bewegtbildnutzung bei 227 Minuten täglich. Davon entfallen 128 Minuten auf lineares Fernsehen. Die Nutzung alternativer TV-Verbreitungswege, wie Livestreams auf Sender-Websites oder in Sender-Apps, ist zudem mit 19 Minuten besonders hoch. Sie weisen auch mit 55 Minuten die stärkste Nutzung kostenloser Onlinevideos auf, was aber nur rund die Hälfte ihrer TV-Nutzung ausmacht.
Kaum mehr Wachstumsmöglichkeiten bescheinigt der Media Activity Guide den Smartphones, Tablets und E-Readern – ihre Verbreitung hat offenbar jetzt die Sättigung erreicht. Anders sieht es bei Smartwatches aus: 17 Prozent der Deutschen haben ein solches "Wearable" im Haushalt, 19 Prozent mehr als im Vorjahr.
Alexa nistet sich in den Haushalten ein
Auch bei den Sprachassistenten gibt es noch Potenzial: Ein Jahr nach der Markteinführung von Amazons Alexa hat knapp jeder zehnte Deutsche ein solches Gerät im Haus. Genutzt wird es größtenteils als Alltagshelfer: Es spielt Musik ab und versorgt seinen Besitzer mit Nachrichten oder Wetterinformationen. Features wie das Vernetzen des Lautsprechers mit der Haustechnik finden momentan aber noch selten Anwendung.
Die komplette Studie steht hier zum Download zur Verfügung.