
So denkt "Supertalent"-Juror Thomas Gottschalk heute über "Wetten, dass..?"
"Old school gegen modernes Unterhaltungsfernsehen": Das war einst Thomas Gottschalk, als er mit der ZDF-Show "Wetten, das...?" gegen RTL und "Das Supertalent" ansendete. Dort ist er ab 15. September erstmals Juror...
Thomas Gottschalk gibt kurz vor seiner Premiere in der RTL-Show "Das Supertalent" preis, dass er einst als Moderator des ZDF-Konkurrenzformats "Wetten, dass...?" die Kölner Programmierung kritisiert hat. "Ich habe das Format früher in erster Linie deswegen beschimpft, weil es mir bei "Wetten, dass..?" die Zuschauer geklaut hat", sagt der 62-Jährige vor dem ersten Auftritt am 15. September als Juror beim "Supertalent" in einem am Montag veröffentlichten Gespräch mit RTL. Gottschalk wörtlich: "Das war immer ein bisschen old school gegen modernes Unterhaltungsfernsehen." Gottschalk hat seine Moderation des ZDF-Showklassikers "Wetten, dass..?" im Dezember vergangenen Jahres aufgegeben. Den Unterhaltungsdampfer übernimmt ab Anfang Oktober Markus Lanz mit neuem Konzept - und wird dann auch wiederholt gegen die RTL-Show senden müssen. Der Abstand zur ZDF-Show dürfte für Gottschalk indes groß sein, hat er doch zwischenzeitlich erfolglos den ARD-Vorabend mit einem Talk aufzumischen versucht.
Auch zu Chef-Juror Dieter Bohlen nimmt Gottschalk Stellung. Auch wenn die beiden in einer Sendung künftig an einem Strang ziehen müssen - sie werden sich weiter unterscheiden: "Dieter ist Dieter, und ich bin ich", sagt Gottschalk jetzt. "Das wird auch so bleiben. Wir haben uns in der Vergangenheit beschimpft, aber auch geküsst. Das Knutschen haben wir diesmal gelassen, aber ansonsten kann man das ganze Spektrum einer Männerbeziehung besichtigen, wenn man uns bei der Arbeit zuschaut. Manchmal sagt der Dieter Sachen, für die ich ihn schlagen könnte. Was er sagt, ist meistens richtig, wie er es sagt ist das Problem."
Der RTL-Ruf hat Thomas Gottschalk nach eigener Aussage nach dem Fiasko mit seiner Vorabendshow bei der ARD ereilt, die wegen miserabler Quoten Anfang Juni eingestellt worden ist. "Ich saß ja nach meiner Vorabendpleite gerade ohne Job in Berlin und fand das Angebot, neben Dieter Bohlen in der Jury zu sitzen, erstmal als riskant, aber auch faszinierend", sagt er. "Natürlich haben einige sofort aufgejault, auch in meiner Umgebung, aber ein Angsthase war ich nie." Wenn Dieter Bohlen seine Entscheidungen aus dem Bauch fälle und Michelle dann mit dem Herzen dagegen halte, "bin ich derjenige, der versucht, sein Urteil mit dem Kopf zu fällen."
Zur Erinnerung: Gottschalk hat einst klar gegen Shows wie "Das Supertalent" gesprochen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur "dpa" hatte Gottschalk 2010 noch gesagt: ""Wetten, dass..?" gibt es jetzt 30 Jahre. Da wurde noch nie jemand vorgeführt, und wenn sich mal einer blamiert, dann auf hohem Niveau. Ich verspreche niemandem, dass er zum Superstar wird und frage bei jemandem, der 20 Kisten aufeinander stellt, nicht nach, ob er vielleicht noch ein trauriges Schicksal hat. Das Schlimmste was ich der Menschheit antue, sind die Klamotten, die ich trage. Und daran wird sich auch nichts ändern."
ps/dpa