Schon wieder ein neuer Sat.1-Chef: ProSiebenSat.1 holt Nicolas Paalzow zurück
Es rotiert wieder bei ProSiebenSat.1: Sat.1-Chef Joachim Kosack geht, Nico Paalzow übernimmt den Posten, Wolfgang Link lenkt künftig ProSieben und Jürgen Hörner thront über Allem. Die Details.
Der Posten des Sat.1-Chefs wird zum Schleudersitz – und katapultiert nach nur einem Dreivierteljahr Joachim Kosack aus dem ProSiebenSat.1-Reich. Beziehungsweise: Er lässt sich nach einem sehr schwachen Quartal katapultieren und wechselt zum Oktober „auf eigenen Wunsch“ zurück zur Produktionsfirma UFA, wo er neben Nico Hofmann und Jürgen Schuster die neue Fiction-Sparte Teamworx UFA leiten wird. Dafür kehrt der frühere ProSieben-Boss Nicolas Paalzow von MME zur TV-AG zurück – und wird neuer Geschäftsführer von Sat.1. Es passiert noch mehr zum 1. Oktober: Jürgen Hörner übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung der Free-TV-Holding ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH. Seit 1. März übt er diese Funktion zusätzlich zur Geschäftsführung von ProSieben bereits kommissarisch aus. Nachfolger von Hörner als Geschäftsführer von ProSieben ist Wolfgang Link, derzeit Senior Vice President Entertainment bei ProSiebenSat.1 TV Deutschland.
Mit Paalzow holt der Konzern einen Mann zurück an Bord, der die Fernsehfamilie bestens kennt und viele Jahre begleitet hat. Der 45-Jährige begann seine Medienlaufbahn als Assistent des Geschäftsführers von Der Kabelkanal, dem Vorläufer von Kabel eins. Ab 1993 verantwortete er die Unternehmensplanung und war stellvertretender Programmdirektor des in der Kirch-Ära noch familiär verbundenen Sprtsenders DSF. 1999 wurde Paalzow Programmchef von Kabel eins, übernahm im selben Jahr die Geschäftsführung und wechselte 2000 als Geschäftsführer zu ProSieben. 2004 wurde er Geschäftsführer der Janus TV GmbH und geschäftsführender Gesellschafter der Janus Entertainment GmbH. Seit 2010 tritt er als Sprecher der Geschäftsführung der MME Entertainment GmbH auf. Auch dort ist es derzeit unruhig.
Bei Sat.1 muss Paalzow - als fünfter Senderchef in fünf Jahren - nun die Wende schaffen und den umsatzstarken und wichtigen Sender der TV-Familie dauerhaft und stabil deutlich über zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zu platzieren. Es gilt, den Vorabend in quotenstarke Bahnen zu lenken und diverse Primetime-Plätze zu optimieren. Die Worte, die Konzern-CEO Thomas Ebeling Joachim Kosack hinterherschickt, wirken dennoch anerkennend: „ Mein besonderer Dank gilt Joachim Kosack, denn er hat nicht nur das Herz der deutschen Fiction bei Sat.1 wieder zum Schlagen gebracht, sondern als Geschäftsführer wichtige Arbeit für die Marke Sat.1 geleistet. Ich bin froh, dass er uns als ungemein kreativer Produzent verbunden bleibt.“ Weiter betont Ebeling: „Mit Nicolas Paalzow und Wolfgang Link übernehmen zwei erfahrene und kreative TV-Macher die Leitung unserer größten Sender.
Kosack hat erst im Herbst die Aufgaben von Andreas Bartl übernommen. Der vorherige Fiction-Chef von Sat.1 war zuvor nur einige Monate Co-Chef von Bartl, der mittlerweile mit Bartl Media die TV-Branche berät.