Für Ulrich Reitz hat Welte übrigens Lob parat: In seiner Amtszeit als Chefredakteur habe er drei zentrale Weichenstellungen für "Focus" erfolgreich vorangetrieben: die Umstellung auf den neuen Erscheinungstag, den Umzug nach Berlin und die Etablierung neuer redaktioneller Prozesse. Immerhin hat es der einstige "WAZ"-Chef Reitz geschafft, die Auflage des "Focus" nach vielen Jahren des Niedergangs bei rund 500.000 Exemplaren zu stabilisieren.

Nun darf sich Robert Schneider versuchen, der für eine deutliche Verjüngung des "Focus"-Managements steht: Seine Erfahrung bei der "Super Illu" kann er einbringen in ein Magazin, das mit dem neuen Erscheinungstag am Samstag durchaus andere Lesebedürfnisse als die reine Lust an der Nachricht befriedigen soll.

Hier die Auflagenentwicklung des "Focus" in einer Grafik von PZ Online, die zeigt: In der Ära Reitz hat das Blatt zwischendurch sogar wieder an Auflage zugelegt.

Die Nachfolge von Schneider bei "Super Illu" ist bereits gelöst: Stefan Kobus übernimmt am 1. März die Chefredaktion des Titels und des Schwestermagazins "Guter Rat". Der 52-Jährige ist seit 2004 Stellvertreter des Chefredakteurs bei "Super Illu". Kobus war davor unter anderem in leitenden Funktionen bei Bauer.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.