Auch Fests Vorgesetzte, "BamS"-Chefredaktuerin Marion Horn, stellt via Twitter klar:

Allerdings, so ganz ohne Gegenwehr lässt Fest die öffentliche Maßregelung nicht über sich ergehen: Sein letzter, schon früh abgesetzter Twitter-Kommentar jedenfalls macht deutlich, dass er kaum - wie Diekmann - zwischen Islam und Islamismus trennen mag:

Der umstrittene Kommentar vom Wochenende jedenfalls hat den "BamS"-Vize zu einer ungeahnten Prominenz verholfen. Nicht nur, dass Medienjournalist Stefan Niggemeier in seinem Blog Fest als streitbaren Hardliner porträtiert, die Medien berichten breit über den Fauxpas, und Grünen-Politiker Beck fordert eine Entschuldigung.

Daneben hat Nicolaus Fest erstmals einen Eintrag bei Wikipedia erhalten: Dort allerdings ist nur die Debatte um den islamkritischen Kommentar dokumentiert, weitere Informationen zu ihm als Person fehlen bislang. Festgehalten jedenfalls ist, dass Fest ausgebildeter Rechtsanwalt ist: Als dieser dürfte er wissen, mit welchen öffentlichen Äußerungen er sich auf dünnem Eis bewegt.

Ob die Äußerungen nun für ihn auch arbeitsrechtliche Konsequenzen haben werden? Springer-Sprecher Tobias Fröhlich weicht auf Anfrage von W&V-Reporter Florian Zettel aus: "Kai Diekmann hat heute in 'Bild' unmissverständlich klargestellt, dass im aktuellen Fall die Meinung des Autors nicht die Meinung von 'Bild' oder von Axel Springer ist. Damit ist aus unserer Sicht alles gesagt."

Update: Gegen den islamfeindlichen Kommentar von Fest in der "BamS" sind bereits 148 Beschwerden beim Deutschen Presserat eingegangen, wie Geschäftsführer Lutz Tillmanns dem "Tagesspiegel" mitteilt. Beanstandet worden sei etwa ein möglicher Verstoß gegen Ziffer zehn des Pressekodex', wonach die Presse darauf verzichtet, religiöse Überzeugungen zu schmähen. Der Presserat prüfe nun, ob die Beschwerden zulässig seien. Zeitgleich setzt sich die stets Diekmann-kritische "taz" auf ihre Art mit dem Fall auseinander ...


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.