RTL-Dschungelshow: Viele Fans mit dicker Brieftasche
Die Dschungelshow ist kein "Unterschichtenfernsehen". Die Mediaagentur JOM analysiert, dass viele Gutverdiener mit RTL im Dschungel gewesen sind – die Werbungtreibenden indes nicht.
Trash und Zickenkrieg im Dschungel spricht viele Zielgruppen an. Die RTL-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!"hat viele Fans bei Gutverdienern. Zu diesem zentralen Schluss kommt die Hamburger Mediaagentur JOM Jäschke Operational Media GmbH. JOM hat in der monatlichen Analyse der Agentur nochmals genau die Zuschauer des 14-Tage-Spektakels unter die Lupe genommen, das am 29. Januar mit einem tollen durchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteil von 29,5 Prozent zu Ende gegangen ist. Die Zuschauer stellen aus JOM-Sicht einen recht repräsentativen Schnitt durch alle Bevölkerungsschichten und Altersegmente dar. Die Dschungelshow schauen etwas mehr Frauen als Männer, der Altersschwerpunkt liegt bei den jüngeren Zuschauern bis 49 Jahre.
Vor allem ist die Show aus dem Dschungel kein "Unterschichtenfernsehen". JOM hat die Struktur hinsichtlich des Haushaltsnettoeinkommens herausgearbeitet. Keineswegs nur der Geringverdiener sei ein Anhänger dieser Sendung, heißt es. Ebenfalls viele Personen – genau 44 Prozent – verfügen über ein überdurchschnittliches Haushalts-Nettoeinkommen über 2.250 Euro. "Allerdings schafft es RTL nicht, diese relevante Zielgruppe und die Rekordleistungswerte in Umsätze umzuwandeln. Die Werbeblöcke bleiben leer, denn viele Unternehmer wollen ihre Produkte nicht in diesem Umfeld sehen", hält die Mediaagentur fest. Der W&V-Schwestertitel "Kontakter" hat berichtet, dass RTL-Vermarkter IP Deutschland mit jedem Tag der Show 500.000 Euro verloren hat.
JOM sieht RTL daher in einer "Zwickmühle" sitzen. Denn: "Reduziert man den Ekelfaktor und gestaltet das Format werbefreundlicher, geht der 'Reiz‘ der Sendung verloren und mit ihm die Zuschauer." Die Mediaagentur geht davon aus, dass sich das Format aufgrund der hohen Produktionskosten trotz der hohen Zuschauerzahlen finanziell nicht rechnet. JOM fragt sich, ob es daher im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird. In der zurückliegenden Werbedelle hat RTL das Format schon einmal ein Jahr pausieren lassen.